In Laufenburger erstrahlt seit kurzer Zeit in exponierter Lage ein Haus in goldener Farbe. Ende des Monats plant die US-amerikanische Popsängerin La Toya Jackson einen Besuch hier. Denn die Immobilie gehört ihrem Manager Tom Beser aus Rheinfelden. Seiner Schilderung zufolge hatte La Toya Jackson selbst die Idee für die Aufmachung in goldener Farbe. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER erzählt Eigentümer und Jackson-Manager Beser die ganze Geschichte rund um die Umgestaltung der bekannten Immobilie.
La Toya Jackson war sofort begeistert von der Lage des Hauses
„Ich liebe das goldene Dach. Es bringt Leben in die Umgebung“, zitiert Beser eine WhatsApp-Nachricht von La Toya Jackson, als sie das Ergebnis der neuen Aufmachung zum ersten Mal gesehen habe.

Nur rund drei Monate zuvor war es sie, die auf die Idee kam, das Dach des Hauses nahe der Laufenburger Altstadt umzugestalten. „Ich habe ihr ein Bild gezeigt und sie war sofort begeistert von der Lage des Hauses. Sie kam dann mit der Idee auf mich zu, das Dach in Gold zu gestalten“, berichtet Beser, der seit 33 Jahren mit der Sängerin zusammenarbeitet und eine enge Freundschaft pflegt.

„Sie hat einen tollen Geschmack und einen Sinn für Ästhetik. Deswegen habe ich mir gerne ihren Rat eingeholt, als es darum ging, das Haus grundlegend zu sanieren“, so der Musikmanager. Mit der Zeit habe ihm die Idee immer besser gefallen, weshalb er sich dazu entschied, auf Bürgermeister Ulrich Krieger zuzugehen, um die Möglichkeiten einer Umsetzung auszuloten. „Ich stand in engem Kontakt mit Bauamt und Bürgermeister“, erklärt Beser, dem die Zusammenarbeit mit der Stadt wichtig war. „Ich wollte auf keinen Fall eine Entscheidung über den Kopf der Stadt hinweg treffen“, so der 49-Jährige.
Ist ein goldenes Dach denn überhaupt erlaubt?
Aus rechtlicher Sicht haben weder Bebauungspläne noch andere Satzungen gegen das Vorhaben gesprochen. Das Grundstück befindet sich außerhalb der denkmalgeschützten Laufenburger Altstadt, für die eine Gestaltungssatzung gilt. „Wir standen in Kontakt mit dem Eigentümer und haben das Vorhaben dann baurechtlich abklären lassen. Aus unserer Sicht gab es keinen Grund, die neue Dachfarbe nicht zuzulassen“, bestätigt auch Bauamtsleiter Roland Indlekofer die Absprache mit Beser und die Rechtmäßigkeit der Umgestaltung.

Das Haus hat nicht nur ein goldenes Dach, sondern auch einen goldenen Schornstein und goldene Fensterläden. Ganz nach dem Geschmack des Eigentümers: „Ich mache, seitdem ich denken kann, die Dinge anders als alle anderen“, erklärt Beser seine Vorliebe für das besondere Design.

Dennoch sei das Haus in der Bahnhofsstraße, das er seit mehr als zehn Jahren besitzt, bislang die einzige seiner Immobilien, der er eine solche Umgestaltung verpasst hat. Die Umsetzung des Vorhabens sei dabei gar nicht so einfach gewesen.
La Toya Jackson will Laufenburg besuchen
Zunächst habe sich Beser selbst über viele Stunden in den Themenkomplex der Dachfarben eingearbeitet. „Ich habe dann lange gesucht und viele Absagen erhalten, bis ich schlussendlich zwei Unternehmen gefunden haben, die die Farbe produzieren und auf dem Dach auftragen konnten“, beschreibt er den Entstehungsprozess. Insgesamt 25.000 Euro habe er bezahlt, einen großen Teil allein für die goldene Farbe. Mit dem Ergebnis ist der Musikmanager mehr als zufrieden – und da ist er nicht der einzige.
„La Toya war begeistert, als sie die neue Aufmachung auf Bildern gesehen hat“, so Beser, der auch schon mit Stars wie Olivia Jones, Paris Hilton, Pamela Anderson und Dieter Bohlen zusammengearbeitet hat. „Sie liebt Laufenburg schon jetzt, obwohl sie noch nicht hier war“, berichtet er. Kein Wunder, dass sie die Stadt bei ihrem nächsten Besuch am Hochrhein in wenigen Wochen unbedingt besuchen möchte, um sich das Ergebnis der von ihr initiierten Umgestaltung live und in Farbe anzusehen.
Nicht allen gefällt das neue Design
Dass nicht alle Laufenburger die Begeisterung der US-Sängerin für das goldene Dach teilen werden, hat sich Beser bereits gedacht. „Ich hoffe, dass sich viele daran erfreuen. Für die, denen es nicht gefällt, tut es mir natürlich leid“, so Beser.
Zu letzteren gehört auch der Unternehmer Andreas Blechinger, der gemeinsam mit Markus Brands die Geschäfte der Crea Immobilien führt, die für die Umgestaltung des Meierling-Areals verantwortlich ist. Auf dem Nachbargrundstück zu Besers goldenem Haus errichtet Blechigner 30 Wohneinheiten in exponierter Lage.
„Ich bin erschrocken als ich es gesehen habe. Es war ein tolles rotes Dach, die neue Farbe gefällt mir persönlich nicht. Aber das ist wohl Geschmackssache“, erklärt Blechinger. Ein Problem sehe er in der Farbwahl nicht. Dennoch habe er sich zunächst gefragt, ob eine derartige Umgestaltung überhaupt erlaubt sei.
Nach mehrfacher Betrachtung konnte er aus der neuen Aufmachung dann allerdings doch noch etwas positives ziehen: „Es erinnert mich an das goldene Dachl in Innsbruck. Wenn man es so sieht, kann man dem vielleicht doch noch etwas abgewinnen“, so der Unternehmer, der nach dem anfänglichen Schock mittlerweile darüber schmunzeln kann.
Auch eine weitere Nachbarin zeigt sich amüsiert: „Ich finde es zwar nicht wirklich schön, aber es bringt doch immerhin eine neue Attraktion und neue Facette in unsere Stadt.“