Seit fünf Jahren unternimmt die Rennradgruppe „Drücker Hochrhein“ mehrtägige Ausflüge. Darunter Ziele wie Sellaronda und die Dolomiten in Italien, die Vogesen im Elsass oder in diesem Jahr Dornbirn in Österreich. Die Radgruppe wurde von Michael Klingele ins Leben gerufen und besteht inzwischen aus circa 100 Fahrern, wovon 60 bis 70 aktiv fahren.

Anfänge der Radgruppe

„Ich habe vor 20 Jahren angefangen mit dem Radfahren und die Region erkundet“, beschreibt Michael Klingele und ergänzt: „Auch in verschiedenen Vereine habe ich reingeschnuppert, aber das hat nicht dem entsprochen, was ich mir vorgestellt habe.“ Die Vereine seien zumeist auf Kinder- und Jugendarbeit ausgelegt und in seinem Alter sei nicht die entsprechende Möglichkeit dagewesen. „Daher kam der Gedanke, selbst eine Community zu gründen“, erklärt er. So schloss er sich 2015 mit sechs Freunden zu einem Mountainbike-Team zusammen.

Aus einer Gruppe von sechs Freunden entstand die Rennradgruppe „Drücker Hochrhein“ mit inzwischen circa 100 Fahrern.
Aus einer Gruppe von sechs Freunden entstand die Rennradgruppe „Drücker Hochrhein“ mit inzwischen circa 100 Fahrern. | Bild: Michael Klingele

Zwei Jahre später entschied sich der 50-Jährige für den Schritt in die Öffentlichkeit: „Ich habe eine eigene Homepage erstellt und bin in die sozialen Medien wie Instagram oder Facebook gegangen, um Aufmerksamkeit zu generieren.“ Daraus entstanden erste wöchentliche Ausfahrten am Samstag. Inzwischen gibt es neben den Samstagen auch am Mittwoch eine Ausfahrt und am ersten Sonntag im Monat eine „Cappuccino-Ausfahrt“.

Kaffeespezialitäten sorgen für Einteilung

„Wir haben eine Cappuccino-, eine Mercato- und eine Espresso-Gruppe“, erklärt Klingele. Diese Namen entsprechen den unterschiedlichen Leistungsgruppen. „Cappuccino-Gruppe war dessen geschuldet, dass wir mal gesagt haben: Wir können doch auch eine lockere Runde fahren, mit einer Cappuccino-Pause“, erklärt Melanie Klingele. Sie fährt wie ihr Mann ebenfalls regelmäßig mit.

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Michael Klingele erklärt: „Wir hatten anfangs einen Gruppenchat mit allen Leistungsklassen, aber bei den Ausfahrten gab es lange Gesichter, da es dem einen zu schnell und dem anderen zu langsam war.“ Daraufhin habe man sich für drei Leistungsgruppen mit den genannten Namen entschieden. „Mercato ist die mittlere und Espresso die anspruchsvolle Leistungsgruppe“, beschreibt Michael Klingele.

Bei den drei verschiedenen Leistungsgruppen kann jeder Fahrer selbst entscheiden, welcher Schwierigkeitsgrad gewählt werden möchte.
Bei den drei verschiedenen Leistungsgruppen kann jeder Fahrer selbst entscheiden, welcher Schwierigkeitsgrad gewählt werden möchte. | Bild: Michael Klingele

„Von Anfang an war mein größter Anspruch, dass wir für jedermann eine Alternative zu Vereinen bieten können“, erklärt Michael Klingele. Seine Frau ergänzt: „Der Spaß am Sport, ohne Druck oder Zwang, steht im Vordergrund.“ Die Vereinsüberlegungen seien zwar dagewesen, allerdings wäre eine Gezwungenheit entstanden, die man nicht wolle.

Die Gruppe besteht aus einem Hauptkern, der zwischen 30 und 55 Jahren alt ist. „Aber unsere Jüngsten sind 26 und unser ältester Fahrer bereits 74 Jahre alt“, sagt er.

Der diesjährige Ausflug und 10-jähriges Bestehen

Ein verlängertes Wochenende verbrachte die Gruppe mit 44 Radfreunden und Begleitung von Kindern, Ehepartnern und Hunden in Dornbirn.

„Am ersten Tag sind wir gegen Nachmittag angekommen und hatten dann zwei Ausfahrten. Eine mittlere Geschwindigkeit-Distanz-Gruppe und eine schnellere, für die etwas ambitionierteren Kollegen“, beschreibt Klingele. Freitag und Samstag gab es für jede der drei Leistungsgruppen eine eigene Ausfahrt mit unterschiedlichen Höhenmetern und Streckenkilometern.

Dazu gehörten steile Auffahrten in Österreich um den Pfänder, auch ausgeglichene Touren ins Appenzell oder sportliche Ambitionen über den Schwägalp-Pass.

Bei der Radgruppe steht vor allem der Spaß und die Freundschaft im Vordergrund.
Bei der Radgruppe steht vor allem der Spaß und die Freundschaft im Vordergrund. | Bild: Michael Klingele

Auch in den kommenden Jahren stehen wieder weitere Ausflüge der Rennradgruppe an, unter anderem läuft die Planung für einen Ausflug nach Mallorca.

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„Besonders freue ich mich auf das Zehnjährige in zwei Jahren“, blickt Michael Klingele voraus. Dort sei auch ein besonderer Trikotsatz geplant.