Bonndorf Die Baustelle für die Sanierung der L170 wird eingerichtet. „Geplant sind hierfür vier Wochen“, erläuterte Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg. Ein Spezialunternehmen sei mit ersten Tiefbauarbeiten beschäftigt: Die provisorische Fahrbahn werde zurückgebaut und eine Stellfläche für ein Großbaugerät eingerichtet. Um diese zu stabilisieren, werden von Mitte September bis Ende Oktober 29 sieben Meter lange Pfähle im Boden eingebracht. Spannagel: „Zur Hangentwässerung wird eine Kiespfahlwand gebaut. Hierfür werden 315 Kiespfähle, die jeweils vier Meter lang sind, versenkt. Im Anschluss wird, um die Straße zu befestigen, die 60 Meter lange Bohrpfahlwand aus 21 Bohrpfählen, die jeweils zwölf Meter lang sind, errichtet.“ 29 Anker, die bis Mitte November gesetzt werden, sollen der 21¦Meter langen Bohrpfahlwand am Hang Halt geben.
Bis Weihnachten werden der Kopfbalken, mit dem die Bohrpfähle verbunden werden, und die Bauwerkskappe hergestellt. Nach der Winterpause werde die Straße voraussichtlich ab Februar wieder hergestellt. „Die L170 kann während der Winterpause nicht geöffnet werden, weil der Sanierungsbereich dann noch eine offene Baugrube sein wird.“ Abgeschlossen werde der Straßenbau voraussichtlich Ende März. Saniert werde zudem die Fahrbahn zwischen dem L170-Abzweig nach Boll (K6516) und dem Parkplatz bei der Schattenmühle.
Laut Spannagel sind die Arbeiten witterungsunabhängig, bei Starkregen und großer Kälte werden sie aber unterbrochen. Spannagel weiter: „Bis auf eine kurze Winterpause wird durchgearbeitet. Da Asphaltmischgut erst wieder ab März erhältlich ist, würde eine Verkürzung der Winterpause zu keiner Verkürzung der Bauzeit führen.“
Der L170-Hangbereich wird von Geologen beobachtet, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. „Die Messungen am Hang führen unsere Geologen regelmäßig durch und werden das weiterhin tun“, so Spannagel. „Zusätzlich wird nach der Fertigstellung des Straßenbelags in dem sanierten Abschnitt wieder ein Vermessungspunktenetz aufgebaut, durch das Hangbewegungen beziehungsweise Bewegungen der L170 erkannt werden können.“ Im Sommer und Herbst 2024 waren über den Hang und die L170 verteilt Inklinometer eingerichtet worden – in Bohrungen eingebrachte Messrohre.
Aus baulicher Sicht sei für die L170 künftig keine Tonnagebeschränkung erforderlich, so Spannagel. „Die L170 kann, wenn sie saniert ist, wieder die Anforderungen einer Landesstraße zur Abwicklung des regionalen und überregionalen Verkehrs erfüllen. Die Rutschbewegungen der Hänge in der Wutachschlucht resultieren aus den geologischen Verhältnissen und dem im Hang vorhandenen Schichtenwasser und nicht aus den Verkehrslasten auf der Landesstraße.“ Sobald sich Rutschbewegungen einstellen, würde eine temporäre Tonnagebeschränkung erforderlich wie im Frühjahr 2024. Spannagel: „Denn wenn die Straße ins Rutschen kommt, wirkt sich das Gewicht des Verkehrs auf deren Zustand aus.“