Bonndorf – Das Katastrophenorchester Gündelwangen (KOG) feiert mit zahlreichen Guggenmusiken und 30 ehemaligen Musikern seinen 44. Geburtstag. Alles Wissenswerte über die närrischen Musiker.

  • Die Geburtsstunde: Rolf Isele – er war nach Hilmar Faller einer der ersten Vorsitzenden des „katastrophalen“ Vereins – erinnert sich an das für die Gründung der Gruppe wegweisende Treffen im Gasthaus Hirschen von Renate und Hilmar Faller. „Wir waren eine aktive Fasnetgruppe und haben uns immer am Gündelwanger Umzug beteiligt. Mal waren wir als Wutachgeister mit langen Bärten unterwegs und zuletzt als bunte Gruppe von Clowns mit kleinen Saxofonen, denen wir ein paar Töne entlocken konnten. Aber das sollte es nicht gewesen sein. Damals wollten wir eine richtige Fasnetmusik auf die Beine stellen.“ Gesagt, getan: Das „Wutachorchester – eine Katastrophe“ war geboren. Erst später erfolgte die kleine Namensänderung in Katastrophenorchester Gündelwangen.
  • Die Geschichte: Ernst Waldvogel, ebenfalls ein Gründungsmitglied, erinnert sich: „Es war eine tolle Mischung aus erfahrenen Musikern wie zum Beispiel Jürgen und Arnold Stoll, Manfred Weiler und einigen lernwilligen Anfängern mit Musik und Rhythmus im Blut. Und der Kaltenbach Franz – musikalisch völlig unbefangen – ging im schwarzen oder weißen Anzug mit Schellenbaum beschwingt als Dirigent voraus.“ Die musikalische Richtung haben sie sich gemeinsam erarbeitet. In den Anfangsjahren ist auch Robert Strittmatter zu ihnen gestoßen. Der ehemalige „Feldberger Spitzbueb“ fehlte nie, wenn es im Ort Musik und Gaudi gab und setzte Impulse.

Rolf Hangs freut sich jedes Jahr, wenn er am „Schmutzige Dunschtig“ frühmorgens den musikalischen Weckruf des KOG in der Ferne hört. Er spielte in den Anfangsjahren die Tuba, er war damals schon in seinen 40ern. Und schon seinerzeit nannte man ihn „Locke“ aufgrund seiner mangelnden Haarpracht. Hangs schätzte die Kameradschaft und die tollen Auftritte landauf und landab. Probewochenenden führten die Musiker bis in die Schweiz, beim internationalen Guggemusik-Treffen in Schwäbisch Gmünd spielten sie, in Frankfurt sogar einmal bei einer Kaufhauseröffnung.

  • Die Ehemaligen: Die 28 aktiven Musiker des KOG lassen ihre Instrumente am Festabend zuhause. Sie sind dann nämlich alle im Einsatz bei der Bewirtung und Organisation ihrer Geburtstagsparty. Dennoch erklingen die Instrumente des Orchesters. Als besondere Überraschung spielen die „Senioren“. Mehr als 30 ehemalige Mitglieder haben ihre Instrumente entrostet und werden unter der Leitung von Maximilian Jägler – er war vor dem aktuellen Dirigententeam Martin Albert und Johannes Scharf zehn Jahre lang der musikalische Leiter der Gruppe – beweisen, dass ihre Guggenpower ungebrochen ist. Die von ihnen eingespielten Titel machten schon in den Proben Spaß, das Arrangement wurde vom ehemaligen musikalischen Leiter Werner Scheu nach einem Konzertbesuch von Hand aufgeschrieben.
  • Vor der Geburtstagsparty: Wenn man sich bei der Probe der Vertreter des Katastrophenorchester Gündelwangen umschaut, sieht man, dass das KOG Freunde weit über die Grenze von Gündelwangen und Holzschlag hinaus anzieht, und das auch von der anderen Seite der Wutach, auch von dort waren Gäste gekommen.

Vorsitzender Tobias Hoffmann, er hatte von Frank Spengler übernommen, erinnert an den Auftakt beim Gündelwanger Zunftabend in der vergangenen Woche, als gleich vier neue Mitglieder nach ihrem Probejahr mit der traditionellen Taufe aufgenommen wurden. Zwei Neue haben sie schon wieder in ihren Reihen. „Wir sind offen für alle. Super, wenn diese bereits ein Instrument spielen können, aber das kann man lernen. Wichtig ist, dass sie zur Truppe passen“, sagt Hoffmann.

Die Party: 44 Jahre KOG mit den Guggenmusiken aus Gündelwangen, Horheim, Säckingen, Breitnau, Bernau, anschließend Party mit DJ Padi, Samstag, 1. Februar, Bonndorfer Stadthalle, Einlass 19.30 Uhr.