Stefan Limberger-Andris

Der verhaltene Start sei zu erwarten gewesen. Susanne Spachholz, Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Bonndorf (HGV), wertet im Gespräch den Start in die Wiedereröffnung der Geschäfte trotzdem als Erfolg. Der Einzelhandel darf aufgrund des gelockerten Öffnungsverbots (Corona-Verordnung) seit 20. April wieder öffnen. Die seit diesem Wochenanfang geltende Pflicht, einen Mund-Nasenschutz beim Einkauf zu tragen, wird in Bonndorf offensichtlich weitgehend eingehalten.

Zuspruch der Stammkunden

Was besonders gut tue, sei der Zuspruch der Stammkunden, so Susanne Spachholz. Auch wenn diese lediglich den Kopf zur Tür hineinstrecken, um zu sagen, dass es schön sei, dass die Geschäfte wieder für sie da seien. Da komme ein Gefühl der Hochachtung auf. Bemerkenswert gut sei der Verkaufsstart in die vergangene Woche verlaufen, so Susanne Spachholz. Der Nachholbedarf der Kunden, in den Geschäften des Bonndorfer Einzelhandels einkaufen zu gehen, sei spürbar gewesen. Die nächsten Tage seien allerdings deutlich verhaltener ausgefallen.

Die Bonndorfer Kunden halten sich an die Maskenpflicht.
Die Bonndorfer Kunden halten sich an die Maskenpflicht. | Bild: privat

Susanne Spachholz führt dies zurück auf eine gewisse Unsicherheit der Menschen, die ein entspanntes Einkaufsverhalten kaum aufkommen lasse. Auch werde gezielter eingekauft als früher, sprich der Einkauf genauer geplant, um nicht unnötigerweise in Geschäfte gehen zu müssen. Ein Gefühl des Einkaufsbummelns gebe es momentan noch nicht. Nicht unterschätzen dürfe man zudem eine veränderte wirtschaftliche Situation in Familien mit weniger zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln durch Kurzarbeit in etlichen Branchen. Ganz zu schweigen breche der Warenverkauf weg, wenn Geburtstage und Familienfeste nicht gefeiert werden können.

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Erfreut zeigt sich Susanne Spachholz über die gelungene Umsetzung der für die Öffnung geforderten Maßnahmen in Geschäften, etwa bei Hygienevorschriften, Leitsystemen in Geschäftsräumen und Abstandsregeln. Aber auch die Disziplin der Kunden, Masken zu tragen, sei beeindruckend.

Pflicht als Dämpfer

Seit Montag, 27. April, besteht beim Einkauf sowie bei der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs eine Maskenpflicht. Von allen Geschäftsinhabern aus den Reihen der HGV-Mitglieder sei auf ihre Nachfrage bestätigt worden, dass der Schutz sowohl vom Personal wie auch den Kunden getragen werde. Es gebe selten Diskussionen, sollten Kunden vergessen haben, eine Maske beim Betreten eines Geschäfts aufzuziehen. Susanne Spachholz rechnet allerdings damit, dass diese Pflicht der Einkaufslust den einen oder anderen zumindest anfangs noch einen weiteren Dämpfer versetzen wird.

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Der HGV organisierte übrigens über die Schwarzwald-Apotheke höherwertige, waschbare und wiederverwertbare spezielle Mund-Nasenschutzmasken für das Personal. 230 Stück konnten so auf Vereinskosten recht günstig erworben werden, bestätigte Susanne Spachholz. Je nach Personalstand gingen fünf bis zehn dieser Masken je Geschäft an HGV-Mitglieder.