Bonndorf – „Wir haben uns aus Jux und Tollerei bei dem Projekt beworben – davon ausgegangen, dass es klappt, sind wir allerdings nicht“, berichtet Katrin Rebmann, Lehrerin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums Bonndorf (SBBZ).

Und doch wurde das Bonndorfer Bildungszentrum als eine von 110 Schulen in ganz Deutschland ausgewählt, an dem Projekt Spacebuzz One teilzunehmen. „Dafür mussten auch einige Voraussetzungen, wie ein bestimmter Stromanschluss und genügend Platz gegeben sein.“ Bei der Unterrichtsvorbereitung haben Katrin Rebmann und ihre Kollegin Hannah Rauber im Internet nach Informationsmaterial zum Thema Weltraum gesucht. „Dabei sind wir auf Spacebuzz One gestoßen“, erklärt Rebmann.

Bei Spacebuzz One handelt es sich um einen begehbaren Hightech-Lastkraftwagen, der optisch an eine Rakete erinnert. Im Inneren des Wagens befinden sich bewegliche Sitze und VR-Brillen. Diese ermöglichen es, einen virtuellen Flug ins Weltall zu erleben. Spacebuzz One ist ein Bildungsprojekt der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziert.

Mit der Teilnahme wurden Lernhefte geschickt, die zur Vor- und Nachbearbeitung des Raumfahrt-Erlebnisses für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf und sechs konzipiert sind. „Die Idee dahinter ist, die Jugendlichen im Unterricht spielerisch auf die virtuelle Fahrt vorzubereiten und im Nachgang tiefer in das Thema einzutauchen“, sagt Katrin Rebmann. Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen ein Astronautentraining, lernen das Sonnensystem, Satelliten und eine internationale Raumfahrtstation kennen, bevor sie selbst in die Rakete steigen dürfen. „Beispielsweise sollen die Jugendlichen gemeinsam Planeten und Raketen basteln und wie ein echtes Astronautenteam zusammenarbeiten.“

Am Dienstag, 18. Februar, ist es dann endlich soweit: Der Raumschiff-Lastkraftwagen wird auf dem Pausenhof der Bonndorfer Schule stehen. „Von 8 bis 17 Uhr dürfen alle Fünft- und Sechstklässler und die Kinder des SBBZ einen 25-minütigen Flug ins All erleben“, sagt Katrin Rebmann strahlend. Wenn sie wieder sicher auf dem Pausenhof in Bonndorf gelandet sind, lernen die Nachwuchsastronautinnen und -astronauten im Unterricht, die Erde zu verstehen und zu schützen.

„Ich kann mir vorstellen, dass das Projekt einen großen Mehrwert für die Jugendlichen hat. Einerseits wird Fachwissen vermittelt, aber auch das Gemeinschaftserlebnis spielt eine große Rolle.“ Bei einigen Aufgaben im Lernheft der Deutschen Raumfahrtagentur sei Teamwork bei den Schülerinnen und Schülern gefragt – das schweißt die Klassen noch enger zusammen, glaubt Rebmann. Das Erlebnis bei Spacebuzz One sei intensiver und eindrucksvoller als ein Besuch im Planetarium, meint die Lehrerin – man könne viel aus dem virtuellen Raumfahrtprojekt rausholen. „Die Aktion soll die Jugendlichen für unsere Welt und den Klimawandel sensibilisieren und zeigen, dass die Erde schützenswert ist. Die Aufgaben unterstützen bei der eigenen Meinungsbildung und stärken die kommunikative Kompetenz.“

Die Freude am SBBZ und an der Realschule ist jetzt schon groß. „Das Thema Weltraum kommt bei den Schülern immer sehr gut an. Dass nichts daran wirklich greifbar und hautnah erlebbar ist, macht es spannend“, sagt Rebmann. Geplant ist, die Mensa am Dienstag, 18. Februar, intergalaktisch zu dekorieren und am Kiosk besondere Speisen passend zum Thema Weltraum anzubieten. „Dort wird sich nämlich auch der Wartebereich für den virtuellen Flug ins All befinden“, verrät Katrin Rebmann. Die große Vorfreude der Lehrerin ist zu spüren – sie ist aufgeregt und hofft, dass es für ihre Schülerinnen und Schüller ein ganz besonderer Tag wird: „Das wird ein Erlebnis, an das sich die Jugendlichen später hoffentlich einmal zurückerinnern werden. Lernen mit Emotionen zu verknüpfen ist einfach die beste Methode.“