Bonndorf-Wellendingen – Heute wird es tierisch wild in Wellendingen. Der Narrenverein Wellendinger Frösche feiert 25-jähriges Bestehen. Doch die Frösche-Historie beginnt bereits im 19. Jahrhundert. Beim Durchstöbern alter Kisten stießen Vereinsmitglieder auf ein Dokument, das bestätigt, dass die Geschichte der Frösche bis 1866 zurückreicht. „Damals ist die Straße von Wellendingen durch das Ehrenbachtal bis zur Dillendorfer Säge gebaut worden“, erzählt Schriftführerin Annabel Albert. Der zuständige Bauleiter kam aus dem Rheinland, er rief die erste Straßenfasnet in Wellendingen aus. Bereits zu dieser Zeit wehte zur fünften Jahreszeit eine Fahne, auf der ein Frosch zu sehen war. Diese Fahne ist noch immer im Besitz des Vereins, wie Albert verrät.

Doch wie kamen die Wellendinger zu ihrem Frosch? „Fasnetvereine suchen immer nach einer Besonderheit, die den Ort ausmacht.“ Bis in die 1920er Jahre sei Wellendingen Heimat von vielen Fröschen gewesen. „Mühlenkanal, Mühlenweiher und Ehrenbach waren von tausenden von Fröschen bevölkert“, sagt Albert. 1983 habe man erste Zeitungsberichte über die Frösche lesen können. Eine Gruppe entschlossener Wellendinger nahm regelmäßig am Umzug in Bonndorf teil. Die Gruppe trat in einem einteiligen Anzug in den Farben Grün und Gelb und einer Kunststoff-Maske auf. Im Jahr 2000 entschloss man sich dazu, aus der losen Vereinigung einen Verein entstehen zu lassen. Damit gingen auch ein paar Veränderungen einher – das Häs wurde gründlich überarbeitet, so Albert. Aus dem Einteiler wurden Dreiviertelhose und Oberteil. Die gelben Stulpen seien fast schon legendär, meint die Schriftführerin. Aus der Plastikmaske wurde eine geschnitzte Holzmaske.

Die heutige Jubiläumsfeier sei die erste große Veranstaltung, die die Wellendinger Frösche ausrichten. Aktuell hat der Verein 36 aktive Mitglieder. Lediglich die Kinderfasnet und Stände am Adventsmarkt oder dem Bonndorfer Narrentreffen hat der Verein bisher bestritten. „Wir haben auf dem Gebiet wenig Erfahrung.“ Mit großer Vorlaufzeit hat das Festkomitee geplant und gewerkelt – aber die Kosten, die eine große Veranstaltung mit sich bringt, hätten den Fröschen Sorgen bereitet. „In Wellendingen gibt es 26 selbstständige Unternehmen, und jedes davon hat sich bereit erklärt, uns zu sponsern – da geht man natürlich mit einem ganz anderen Gefühl in die Planung“, sagt Albert. Und: „Das ganze Dorf schafft am Jubiläumsfest – das bedeutet uns viel.“

Gefeiert wird im Bürgerhaus und Narrendorf. Auftakt ist um 16 Uhr mit der Feuerwehrkapelle Wellendingen, im Anschluss spielt die Lumpä-Musik aus Schluchsee. Am Abend sorgen Guggenmusiken und DJ Padi für musikalische Unterhaltung. Das Motto: „Am Ehrenbach isch tierisch was los“. Ab 19 Uhr werden 7 Euro Eintritt fällig, Einlass ist ab 16 Jahren.