Die Tränen standen ihr in den Augen – Gabriele Scheuble (62) wurde in kleinem Rahmen nach 23 Jahren in verschiedenen Funktionen im Pflegeheim St. Raphael von Bonndorfs Bürgermeister Michael Scharf im Rathaus in den Ruhestand verabschiedet. Eigentlich sei ein Fest im Paulinerheim mit Familie und Mitarbeitern geplant gewesen, sagte Michael Scharf. Das Coronavirus habe dies aber vereitelt.
Leitungsfunktionen
Man kann der Arbeitsleistung von Gabriele Scheuble durch das Aufzählen von Daten nicht gerecht werden, sagte Michael Scharf. Eines habe ihn allerdings an ihr stets beeindruckt – sie habe sich niemals neuen Aufgabenstellungen verschlossen, wenn sie gefragt wurde, ob sie diese übernehmen möchte. Auch wenn es um Führungsaufgaben gegangen sei. Nachdem im Juli 2006 das Haus Ruth eingeweiht worden war, habe Gabriele Scheuble als Pflegedienstfachkraft der Einrichtung Leben eingehaucht und entscheidend dazu beigetragen, den Personalstand aufzubauen. Dank gebühre ihr, dass sie ihrer Nachfolgerin im letzten halben Jahr Luft für eigene Entscheidungen gelassen habe.
Der Werdegang
Gabriele Scheuble als ausgebildete Krankenschwester (1975 bis 1978 in Donaueschingen) begann ihren Dienst in St. Laurentius im April 1997 als Pflegefachkraft, nachdem sie Erfahrungen in Donaueschingen und Bad Säckingen gesammelt hatte. Ab 2002 übernahm sie die Schichtleitung, 2009 die Pflegedienstleitung. 2013 wurde sie zudem Heimleiterin. Ab Oktober 2018 hatte sie diese Funktion ausschließlich inne. Im vergangenen April rückte sie in die zweite Reihe und überließ Katja Stark die Heimleitung.
Persönliches Lob
Gabriele Scheuble habe Entscheidungen immer die Frage vorangestellt, was dem Pflegeheim guttue, lobte Rolf Steinegger, Vorstand im Caritasverband Hochrhein. Sie sei immer offen für Neues und Ungewohntes gewesen. Ihre Nachfolgerin Katja Stark brachte es auf den Punkt: Es sei beachtenswert, solch lange Zeit im Pflegeberuf zu verbringen – man müsse dann für diesen Beruf „brennen“. Die schönste Zeit sei diejenige in der Pflegedienstleitung gewesen, resümierte Gabriele Scheuble selbst. Ab Januar beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt – das bedeutet mehr Zeit zusammen mit ihrem Mann.