Bonndorf – 180.000 Euro waren im Projektlistenentwurf zum kommunalen Haushalt 2025 zum Ankauf von Öko-Kontierungsflächen eingetragen. Der Betrag, der dem Kauf von landwirtschaftlichen Grundstücken hätte dienen sollen, wird indes nicht im Haushalt berücksichtigt, eine erneute Diskussion verschoben.

Die Verwaltung hatte den Finanzposten auf die Liste gesetzt, die Fraktionen der Bürgerliste und der Freien Wähler den Vorschlag befürwortet. Christdemokraten und Sozialdemokraten lehnten es ab, das Vorhaben in den Haushalt aufzunehmen, die Grünen votierten für eine Verschiebung ins kommende Haushaltsjahr. Aber: „In Bonndorf wird es immer schwieriger, Bebauungspläne umzusetzen, weil uns die Ökopunkte fehlen, um Eingriffe in die Natur auszugleichen“, erklärt Alexandra Isabo, stellvertretende Bauamtsleiterin, auf Anfrage dieser Zeitung. Vorgesehen gewesen sei, durch eine entsprechende Finanzausstattung im Haushalt landwirtschaftliche Grundstücke aufzukaufen, die der Stadt angeboten worden seien. „Dadurch hätten wir uns die Möglichkeit verschafft, bei Bedarf Ökopunkte generieren zu können. Oder anders ausgedrückt: Es wäre ein Anfang gewesen, unser Ökokonto aufzubessern.“

Ob und wie viel Ökopunkte benötigt werden und welche Ausgleichsmaßnahmen denkbar und notwendig sind für einen Bebauungsplan, schlägt ein Grünplaner vor, sagt Isabo. Auch die Stadtverwaltung kann hier Vorschläge einbringen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen genehmigt die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt. Mittlerweile bereite nicht nur die Suche nach Ausgleichsflächen viel Mühe, sagt die stellvertretende Bauamtsleiterin. Es sei durchaus denkbar, dass ein Ankauf von Flächen, auf denen Ökopunkte umgesetzt werden könnten, in späteren Jahren teurer wird. Zudem müsse man im Blick haben, möglichst günstig Ökopunkte generieren zu können. Denn die Kosten für die Öko-Maßnahmen werden auf spätere Grundstückseigentümer umgelegt, das erhöhe die Quadratmeterpreise.

Die jüngsten Bebauungspläne konnte die Stadt Bonndorf durch Ökopunkte genehmigungsfähig machen – das Baugebiet „Mittlishardt IV“ und das Gewerbegebiet „Im Breitenfeld“. In diesem Jahr soll die Erschließung eines Teils der 14,2¦Hektar großen Erweiterung des Gewerbegebiets gemacht werden.

Dafür muss die Stadt 782.259¦Ökopunkte nachweisen (179.286¦Ökopunkte fürs Schutzgut/Pflanzen/Biotope sowie 602.973¦Punkte fürs Schutzgut Boden). Für eine Maßnahme an der Steina wurden Bonndorf 64.000¦Ökopunkte angerechnet. Hierzu zählen die Pflanzung von Gehölzen, die Entwicklung von Flachland-Mähwiesen und auch das Entfernen von Abstürzen in der Steina, um den Bach durchgängiger zu machen für die Tierwelt.