Juliane Kühnemund

Für viele Eltern und Kinder dürfte es ein Segen sein, dass die Spielplätze, die aufgrund der Corona-Verordnungen etliche Wochen geschlossen waren, nun wieder genutzt werden können. Zwar gibt es Auflagen in Bezug auf eine Höchstzahl von Kindern, die gleichzeitig auf dem Spielplatz sein dürfen und Regelungen zum Mindestabstand, deren Einhaltung wohl kaum überprüft werden kann. Es darf aber bald wieder gespielt werden – und das ist die gute Nachricht.

Für einige Aufregung hatte in Bonndorf in den letzten Tagen aber der „Zustand“ des Spielplatzes „Martins Löwenwiese“ in der Innenstadt gesorgt. Dort wurden nämlich einige Spielfiguren vermisst, die seinerzeit zur Eröffnung der Löwenwiese im Jahr 2012 von Privat- und Geschäftsleuten gespendet worden waren. Es handelt sich dabei unter anderem um Tierfiguren aus Holz – Schildkröten, Schweinchen, Schnecken, Schlange, Schmetterling und um einen Löwen, der quasi das Markenzeichen der Löwenwiese darstellte. Die Figuren waren vom Künstler Simon Siegeler aus Grafenhausen angefertigt worden.

Die jetzt abgebauten Tierfiguren, wie diese Schildkröten, waren bei den Kindern beliebt.
Die jetzt abgebauten Tierfiguren, wie diese Schildkröten, waren bei den Kindern beliebt. | Bild: Martha Weishaar

Jetzt sind sie weg – und diese Tatsache warf insbesondere bei Regina Folkerts, der damaligen Präsidentin des Rotaryclubs, auf dessen Initiative der Spielplatz entstanden ist, einige Fragen auf. Warum sind die Figuren weg, was ist mit ihnen passiert, gibt es einen Ersatz? Verwundert zeigte sich Regina Folkerts auch darüber, dass die Maßnahme nicht kommuniziert wurde.

Dabei wäre die Erklärung recht einfach gewesen. Wie Bürgermeister Michael Scharf auf Nachfrage erläuterte, habe der städtische Bauhof die Geräte entfernt, weil sie schadhaft waren und auch nicht mehr hätten saniert werden können. Wie Scharf weiter bekannt gab, sollen dafür neue Geräte aufgestellt werden. Ersatzbeschaffungen seien schon teilweise getätigt worden mit den Himmelsliegen, weitere Spielgeräte sollen folgen.

Der Abbau der Geräte auf der Löwenwiese sei aus Sicherheitsgründen schon richtig gewesen, meinte Bürgermeisterstellvertreter Ingo Bauer. Allerdings bemängelte auch er, dass dies quasi im Bauhof-Alleingang geschehen war und niemand informiert worden war. Klar – der Bauhof trage die Verantwortung für die Sicherheit auf den Spielplätzen. Die maroden Tierfiguren hätten wohl eine Gefahr für die Kinder darstellen können.

Die Wogen hätten sich zwischenzeitlich aber wieder geglättet, so Bauer weiter, der bekannt gab, dass Bauhofleiter Georg Schanz, Stadtrat und Rotarier Gernot Geng und er bereits damit begonnen hätten, neue Spielgeräte auszusuchen. In Absprache mit der Verwaltung sollen diese dann bestellt und aufgebaut werden. Und was das Markenzeichen des Spielplatzes betrifft – den Löwen – habe Gernot Geng bereits zugesichert, für einen neuen Löwen zu sorgen, der den Kindern auf der Löwenwiese Freude bereiten soll.

Ende gut – alles gut! Das könnte auf Martins Löwenwiese zutreffen. Und vielleicht wird auch noch einmal die einstige Idee aufgegriffen, einen Mehrgenerationen-Treffpunkt zu verwirklichen, mit „Spiel-“Geräten auch für Erwachsene.

Infos: Der Spielplatz Martins Löwenwiese ist auf Initiative des Rotaryclubs Bonndorf entstanden, dessen Mitglieder auch unzählige Stunden an Eigenleistungen investiert haben. Zur Finanzierung trugen zahlreiche Spender und Sponsoren bei, sodass die Löwenwiese zu einem Bürgerprojekt wurde, das Leben in die Innenstadt brachte.