Bonndorf – Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung haben in der jüngsten Gremiumssitzung ein starkes Bekenntnis zur Jugendarbeit abgegeben: Im Ratsrund diskutierten Entwurf einer kommunalen Projektliste finden sich in der Summe 80.000 Euro für Maßnahmen, mit denen eine Jugendarbeit aufgebaut werden könnte. Das Geld wird allerdings erst durch Verabschiedung des kommunalen Haushalts 2025 freigegeben.
Das Gremium beschloss, für einen Erwerb der Martin-Gerbert-Schule in der Schwimmbadstraße 65.000 Euro bereitzustellen, für die Ausstattung einer noch aufzubauenden Offenen Jugendarbeit 15.000 Euro. Die Verwaltung hatte ursprünglich 115.000 Euro – 100.000 Euro für den Erwerb der Martin-Gerbert-Schule und 15.000 Euro Ausstattung Offene Jugendarbeit – an Ausgaben in dem Entwurf der Projektliste vorgeschlagen.
Der Standort eines Jugendtreffs und die Ausgestaltung der Offenen Jugendarbeit – für Bonndorf ist dies derzeit noch ein in Bewegung befindlicher Prozess. Denkbar wäre, so Hauptamtsleiter Harald Heini auf Anfrage, in der Martin-Gerbert-Schule einen Jugendtreff zu etablieren. Voraussetzung wäre der Gebäudekauf. Die Stadt suche ja bereits seit längerem nach geeigneten Räumlichkeiten. In der Diskussion gewesen seien das Paulinerheim, das Vinzentiushaus und auch das leerstehende Gebäude der Neuapostolischen Kirche in der Schwimmbadstraße. Die Martin-Gerbert-Schule sieht Harald Heini momentan als die naheliegendste Lösung, dort Räume für einen Jugendtreff einzurichten. Durch die bauliche Erweiterung des Bildungszentrums Bonndorf (BZB) ergeben sich nun neue Perspektiven.
Momentan sind in der durch die Stadt Bonndorf angemieteten Martin-Gerbert-Schule noch 23 Schüler des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) untergebracht. Diese Schüler sollen nach Fertigstellung des BZB-Erweiterungsbaus in frei werdende Räume des BZB umziehen, bestätigte der Hauptamtsleiter. Die Bauzeitenplanung geht bislang von einer Übergabe des fertiggestellten BZB-Anbaus Mitte 2025 aus.
Die beiden Etagen der Martin-Gerbert-Schule böten weitere Möglichkeiten, beispielsweise für die Offene Jugendarbeit. Die Stadtverwaltung stehe bereits in Kontakt mit einer Sozialpädagogin, die in dieses Aufgabenfeld einsteigen könnte. Der Berg sei allerdings hoch: In Bonndorf müsste die Offene Jugendarbeit in vielen Bereichen von Grund auf neu aufgebaut werden.
Zunächst aber stehen nach einem entsprechenden kommunalen Haushaltsbeschluss Verhandlungen über die Martin-Gerbert-Schule zwischen Stadtverwaltung und Landkreis Waldshut an, dem das Gebäude gehört, bestätigte Harald Heini. Mit welchem Verhandlungsergebnis man einen potenziellen Kauf abschließen werde, sei völlig offen, sagt Harald Heini. Der Kaufpreis könnte unter den angesetzten 65.000 Euro liegen, aber auch deutlich darüber. Nicht vergessen werden dürfe bei den Kosten, dass die Schule sanierungsbedürftig sei.