Dachsberg – Zwei Gemeinderatssitzungen hintereinander hat Bürgermeister Stephan Bücheler am Dienstagabend geleitet. Bevor sich das neue Gremium konstituierte, verabschiedete er zwei ausscheidende Ratsmitglieder. Zwei Mitglieder wurden für ihre langjährige Mitarbeit geehrt.

Willi Büchele erhielt die Ehrenurkunde mit Stele und Anstecknadel des Gemeindetages für 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Kommunalpolitiker, Daniel Bücheler wurde für 20 Jahre ausgezeichnet. Willi Büchele wurde am 12. Juni 1994 zum ersten Mal als Gemeinderat gewählt und ist damit der einzige Gemeinderat, der bei allen drei Bürgermeistern der Gemeinde – Gustav Herr, Helmut Kaiser und Stephan Bücheler – am Ratstisch saß. Seit 2019 war er zweiter Bürgermeisterstellvertreter.

Daniel Bücheler wurde 2004 in das Gremium gewählt. Für knapp zwei Monate, vom 1. April 2019, musste er aufgrund der damals noch existierenden Verwandtschaftsklausel nach der Wahl seines Bruders Stephan zum Bürgermeister den Ratstisch verlassen, um nach Wegfall diese Klausel und erneuter Wiederwahl seinen Platz am 26. Mai 2019 wieder einzunehmen. Von 2014 bis 2019 war er zudem erster Bürgermeisterstellvertreter. Willi Büchele, so Bürgermeister Bücheler, habe den Gemeinderat durch die im ländlichen Raum sehr wichtige landwirtschaftliche Brille beäugt, Daniel Bücheler den Blick auf die rechtlichen Belange gehabt.

In diesen 30 Jahren habe die Gemeinde Dachsberg viel bewegt und dabei vergleichsweise viel Geld in die Hand genommen. Im Straßensanierungsprogramm wurden bis 2021 mehr als sechs Millionen Euro investiert, weitere 2,2 Millionen Euro sind bis 2030 geplant. Die Abwasserbeseitigung verschlang zwischen 1998 und 2006 an die 3,3 Millionen Euro, die Vernetzung der Wasserversorgung zog von 2005 bis 2014 mit vier Millionen Euro nach, die aktuelle Breitbandversorgung ist bei rund 4,5 Millionen Euro.

Außerdem wurde immer wieder in die Feuerwehr investiert sowie in diverse Gebäude, darunter die Dachsberghalle, das Rathaus, Schule und Kindergarten, sowie in die Schaffung von Baugebieten. Im Tourismusbereich nannte Bücheler unter anderem den Jugendzeltplatz, das Museum in Urberg sowie die Ausweisung von Wegen.

Zur Verpflichtung des neuen Gemeinderates, die sich als zweite Sitzung direkt an die Verabschiedung anschloss, legte Bürgermeister Stephan Bücheler feierlich seine Amtskette an, bevor er alle zehn Mitglieder durch gemeinsames Nachsprechen der entsprechenden Formel verpflichtete. Neu gewählt wurden in den Dachsberger Gemeinderat Jürgen Haselwander aus Schwand und Katja Mutter aus Wilfingen. Wiedergewählt wurden Lothar Behringer (Hierholz), Patrick Böhler (Oberbildstein), Willi Büchele (Schmalenberg), Daniel Bücheler (Wittenschwand), Daniel Hierholzer (Happingen), Christoph Schlegel (Wolpadingen) sowie Helga Schmid und Katjana Weber (beide Wittenschwand).

Zum ersten Bürgermeisterstellvertreter wurde Willi Büchele gewählt, zur zweiten Stellvertreterin Katjana Weber. Der erste Stellvertreter ist zugleich Mitglied im Gremium der Gruppenwasserversorgung, beide Stellvertreter fungieren auch als Vertreter des Bürgermeisters in der Verbandsversammlung. In das Kuratorium des Kindergartens werden die Neulinge Jürgen Haselwander und Katja Mutter entsandt.

Nach diesen Formalia begann für die Neulinge gleich der Einstieg in die Arbeit. Auf der Tagesordnung standen die Vergabe der Asphaltierung der neuen Zufahrt an die Abwasserhebeanlage in Vogelbach, die zugleich auch als Zufahrt zum neuen Feuerwehrgerätehaus dient sowie die Vergabe für eine Außentreppe, die beide Ebenen dort verbinden soll. Die Asphaltierung wurde zu 69.619 Euro an die Firma Wolfram Staller (Grafenhausen) vergeben, die Treppe zu 11.569 Euro erstellt die Firma SGI (Maulburg).

Bei der Ersatzbeschaffung für das alte Feuerwehrfahrzeug der Abteilung Süd, das keine Wasserführung hat, scheint sich die Lage – sowohl auf Kostenseite als auch was die Lieferzeit angeht – gegenüber den ursprünglichen Befürchtungen deutlich verbessert zu haben. Die Kostenschätzung war im vergangenen Jahr bei mindestens 570.000 Euro, Tendenz steigend, die Lieferzeit bei geschätzten drei Jahren. Für den Eigenanteil wären demnach nach Abzug der Fachförderung von 96.000 Euro und der Ausgleichstockzusage in Höhe von 210.000 Euro noch satte 264.000 Euro übrig geblieben. Nach Durchsicht der abgegebenen Angebote soll nun das Fahrgestell von MAN kommen für 143.988 Euro, der Aufbau von der Firma Schmitz für 297.808 Euro sowie die Beladung samt Pumpe von der Firma Barth für 104.906 Euro. Damit reduziert sich der Gesamtpreis auf 548.035 Euro und die nötigen Eigenmittel damit auf 242.035 Euro. Die Lieferung soll laut Firmen bis Ende 2025 möglich sein.