Sie kann sich selbst feiern: Die im Jahr 2018 als Jugendmusik Dachsberg-Ibach gegründet und 2021 erweitert zur alle Musikvereine von Dachsberg und Ibach umfassenden Jugendausbildungsinstitution hat trotz Corona und niedriger Geburtenraten einen steilen Aufstieg hingelegt. Fünf Jahre nach dem Start rät der Vereinsvorsitzende Johannes Schäuble auch eher zu einer Phase der Konsolidierung, um das Erreichte zu festigen. Dessen ungeachtet gibt es aber auch bereits einige interessante Ideen für die Zukunft.

Ob der rasante Aufstieg der Jugendmusik daran liegt, dass die Musikvereine seit ihrer Gründung regelmäßig Instrumentenvorstellungen in den beiden Schulen auf dem Dachsberg angeboten haben, oder gar daran, dass viele Aktivitäten während Corona ruhen mussten und deshalb die Lust auf Zugehörigkeit zu einer Gruppe Gleichgesinnter wuchs, ob es die Aussicht auf Kameradschaft allgemein ist, die anziehend wirkte – Ausbildungsleiter Claudius Zipfel hält eine Mischung aus all diesen Gründen für wahrscheinlich. Fakt ist, dass die Jugendmusik inzwischen 41 Zöglinge aufzuweisen hat, davon acht in der musikalischen Früherziehung.

Hinzu kommt die stolze Zahl von 16 Ausbildern, bunt gemischt aus allen drei Vereinen, die sich um die Jungmusiker kümmern, von denen bereits einige das Bronzene Leistungsabzeichen abgelegt haben und fünf sich sogar auf die Teilnahme am Kurs zum Silbernen Leistungsabzeichen vorbereiten. Die gute und konstruktive Vernetzung der Vereine spiele sicherlich auch eine große Rolle, erklären Johannes Schäuble und Claudius Zipfel einhellig. Immerhin verfügen die Trachtenkapellen Dachsberg und Ibach-Wittenschwand zusammen mit dem Musikverein Urberg insgesamt über 118 Aktive sowie 317 Passivmitglieder, und die Guggenmusik trägt ebenfalls zur Vernetzung bei. Über sie kommen sogar teilweise ältere Jugendliche zur Jugendmusik hinzu, oder flexible Jugendliche aus den Musikvereinen befriedigen so ihren Wunsch nach einem Blechblasinstrument als Zweitinstrument.

Ein weiterer und nicht zu unterschätzender Anreiz für die Jungmusiker ist das Jugendorchester der Jugendmusik. Erst im Oktober des vergangenen Jahres war dessen erste Probe, und bereits am 3. Dezember hatte das junge Orchester seinen ersten umjubelten Auftritt beim Jahreskonzert der Trachtenkapelle Ibach-Wittenschwand. Der in Mutterslehen lebende Musiker José Salinas Esteban, der als Dirigent dieses Orchesters gewonnen werden konnte, hat die elf Orchestermitglieder derart zu motivieren verstanden, dass sie ihren gebührenden Erfolg feiern konnten und gleich wieder auf ihren nächsten Auftritt hinfiebern.

Gerade dieses Gruppenerlebnis sei, so Zipfel, ein bedeutender Faktor, um die Kinder und Jugendlichen möglichst langfristig zu binden. So schwebt den Initiatoren der Jugendmusik denn auch vor, die Zöglinge möglichst über das Bronzene Abzeichen hinaus im Jugendorchester zu halten. Wenn sie dann im Rahmen der Jugendmusik das Silberabzeichen absolviert haben, sollen sie dann wiederum als Ausbilder gewonnen werden. Das hätte dann den Vorteil, noch eine ganz unmittelbare Verbindung zu den Zöglingen aufbauen zu können. Aktuell sucht der Verein noch einen Theorieausbilder für das Silberne Leistungsabzeichen.

So soll es weitergehen

An neuen Ideen für die Attraktivität des Jugendorchesters fehlt es nicht. Neue Auftrittsmöglichkeiten sind bereits anvisiert, auch drei neue Stücke schon ausgewählt, das Repertoire soll schließlich nach und nach breit gefächert werden. Angedacht wurde zudem, das Orchester unabhängig vom Ort ihrer Ausbildung auch für Kinder und Jugendliche aus der Freien Waldorfschule zu öffnen, später vielleicht auch für andere Vereine, ohne deren Ausbildung selbst in Konkurrenz treten zu wollen.

Zur Förderung der Kameradschaft ist ein Zeltlager angedacht, Bürgermeister Stephan Bücheler schlug der Jugendmusik einen Ausflug in die Partnergemeinde Saint Jean de Sixt vor. Auch der Vorstand der Jugendmusik soll nach dem Wunsch des Vorsitzenden Johannes Schäuble bei den Wahlen im kommenden Jahr wieder verjüngt und breiter aufgestellt werden. Die derzeitige Vereinsführung nämlich sei, so Schäuble, aufgrund der ursprünglichen Einsetzung des Vereins noch reichlich Dachsberger Trachtenkapellen-lastig.