Dachsberg/Ibach – In Dachsberg verteilen sich, schon allein wegen der längeren Öffnungszeiten, die Anfragen in der Regel auf mehrere Schultern. Nicht, dass der Dachsberger Bürgermeister Stephan Bücheler den Bürgern weniger nah wäre. Im Gegenteil berichtet er, dass viele Anliegen nicht im Rathaus, sondern etwa auf Festen oder im Rahmen von Hauptversammlungen an ihn herangetragen werden. Eine eigens ausgewiesene Sprechstunde bietet die Gemeinde Dachsberg nicht an. Bei Gesprächsbedarf kann man sich jederzeit anmelden oder auch auf Verdacht im Rathaus vorbeikommen. Bücheler ist dort zu den Öffnungszeiten auch direkt ansprechbar, sofern er nicht gerade auf einem Außentermin oder in einer Besprechung ist.

Bürgermeister Helmut Kaiser dagegen hat in Ibach festgelegte Sprechzeiten. Da das Rathaus auch nur an diesen Tagen besetzt ist, komme eigentlich immer jemand vorbei, sagt er. Und auch wenn im Grunde nur etwas für die Verwaltung abzugeben ist, wird dann aus dem Besuch gerne auch schon mal ein kleines Schwätzchen mit dem Bürgermeister. Neben den offiziellen Sprechstunden berichtet Kaiser auch von etlichen Anrufen, die ihn zu Hause erreichen. Die Anliegen, die Bürger ins Ibacher Rathaus führen, gehen nach Kaisers Erfahrung mehr ins persönliche Detail als in größeren Gemeinden, und manchmal gehen die Wünsche auch über die eigentlichen Belange der Verwaltung hinaus. Da komme auch schon mal jemand vorbei mit der Bitte, Geld an den Pfarrer weiterzuleiten, um eine Messe lesen zu lassen, oder jemand will ganz privat einen Rat einholen.

Die Bandbreite der Themen sei groß. Immer wieder spielen in den Gesprächen Tiere eine Rolle, nicht selten in Form von Klagen, etwa über unangemessene Hundehaltung, eine Katzenplage oder über Pferdeäpfel, die vielleicht einmal da liegen, wo man sie nicht gerne sieht. Auch Schäden an Wegen werden gemeldet, und, so Stephan Bücheler, oft gehe es um nachbarschaftliche Belange.

Bausachen sind in beiden Gemeinden immer wieder Thema von Anfragen und Anliegen, auch die Breitbandversorgung ist ein wiederkehrendes Anliegen, wobei Bücheler meist gleich an die Zuständigkeit innerhalb der Verwaltung weiterverweisen kann. „Wenn ich im Rathaus bin, bin ich zwangsläufig auch ganz nah am Geschehen“, sagt er mit einem Schmunzeln, „wer ins Rathaus kommt, steht quasi gleich bei mir im Zimmer“. Da gibt es Heiratswillige, die gleich einen Termin für die Trauung vereinbaren wollen. Touristen fragen nach einer Busverbindung oder äußern den Wunsch, ein Taxi gerufen zu bekommen. Eine eher neue Entwicklung sei, dass Neubürger vorbeikommen, um sich persönlich vorzustellen und den Bürgermeister kennenzulernen.

Weil man ihn bei vielen öffentlichen Anlässen ansprechen könne, sei die Nachfrage, etwas im Rathaus zu klären, gar nicht so groß. Zudem verteile sich die Laufkundschaft während der Öffnungszeiten gleich auf die einzelnen Ressorts. Auch hat er den Eindruck gewonnen, dass sich das Verhalten der Bürger nach Corona verändert habe. Anfragen würden seltener persönlich, sondern eher telefonisch gestellt. Zudem sei es üblich geworden, Anliegen in schriftlicher Form oder in Form von persönlichen Statements in Gemeinderatssitzungen vorzubringen.

Mitunter empfindet Bücheler es als Manko, wenn kein persönliches Gespräch gesucht werde, sondern unter Umständen die Zeichen auf gleich auf Konfrontation gestellt werden. Ein solches Verhalten habe er manchmal beim Thema Mobilfunkausbau erlebt. „So etwas finde ich schade“, sagt Bücheler.