Dachsberg – Der Zuspruch konnte sich sehen lassen beim ersten Repair-Café auf dem Dachsberg. Etwas über 40 Eintragungen waren am Ende bei den drei Frauen in der Anmeldung registriert worden, wobei einige Besucher spontan gleich mehrere Einsatzgebiete der neun ehrenamtlichen Helfer, unter ihnen einige Handwerksprofis, in Anspruch nahmen. Auch eine Delegation aus Häusern schaute vorbei, um sich genauer zu erkundigen und dort möglicherweise ein ähnliches Projekt ins Leben zu rufen.

Die Reparatursuchenden kamen nicht nur vom Dachsberg, sondern das Gebiet, in dem sich Leute angesprochen gefühlt hatten, reichte von Lenzkirch bis Bernau, von Todtnau bis Grafenhausen. Auch Görwihler und Waldshuter waren in den Kaiserhof nach Hierbach gepilgert, um hauptsächlich Elektrogeräte reparieren zu lassen. Aber auch Willi Büchele hatte mit seinem Messerschleifapparat gut zu tun, und selbst die Näherinnen konnten sich nicht über Langeweile beklagen.

Da wurden wie in einem richtigen Nähatelier Hosen abgesteckt und anschließend direkt gekürzt. Gleich mehrere Experten beugten sich über das technische und elektrische Innenleben von Küchengeräten, um den Defekt ausfindig zu machen. Nicht nur veritable Schneidemesser, sondern auch etliche zufällig im Gepäck befindliche Taschenmesser erhielten einen neuen Schliff. Ein abgestürztes Navigationsgerät wurde übers Internet versucht, wieder in die Spur zu bringen, alles mit der gleichen Hingabe und ohne jeglichen Zeitdruck.

Überhaupt war die Atmosphäre sehr entspannt, die Besucher setzten sich gerne zu Kaffee und Kuchen zusammen und plauderten in geselliger Runde über ihre mitgebrachten Gegenstände, die mit so viel Liebe von den Handwerkern begutachtet und mit Engelsgeduld untersucht wurden. Darunter befand sich auch Liebgewordenes, das sonst nirgends eine Chance auf Reparatur gehabt hätte, wie etwa ein Kinderspielzeug in Form eines bunten Fisches. Kein Reparaturauftrag wurde zurückgewiesen, wenn auch manche Dinge nicht oder zumindest noch nicht repariert werden konnten. Für einige Mitbringsel müssen beispielsweise erst Ersatzteile bestellt werden, sodass sie beim nächsten Repair-Café nochmals unter die Lupe genommen werden. Die beiden IT-Spezialisten registrierten neben Reparaturen auch einige Beratungen. Weniger gefragt waren bei diesem ersten Repair-Café auf dem Dachsberg die Sparten Möbel, Holz, Metall und (saisonbedingt) Fahrräder, aber auch hier hatten die Ehrenamtlichen ihre Freude an der dankbaren Kundschaft wie am Fachsimpeln untereinander.

„Es ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl, wenn man jemanden so spontan glücklich machen kann“ fasste Markus Hülsbeck gutgelaunt am Ende des dreistündigen Einsatzes zusammen. Auch die Familienmitglieder des Kaiserhofs, die ihre für diesen Zweck optimalen Räumlichkeiten zur Verfügung stellten und die Bewirtung übernahmen, waren mit der Resonanz dieser ersten, aus einer Gruppe der Zukunftsinitiative Dachsberg hervorgegangenen Veranstaltung ausgesprochen zufrieden. Die Organisatorinnen, vorneweg Susanne Schaub und Martina Schäuble, haben auch bereits die nächsten Termine für das Repair-Café festgeklopft.