Dogern – Zu insgesamt 32 Kommunen im Landkreis Waldshut hat Landrat Martin Kistler ein gutes Verhältnis. Doch ganz besonders herzlich ist es zu seinem Heimatort Dogern. Hier engagierte er sich in der Pfarrgemeinde, saß im Gemeinderat und zog an St. Martin hoch zu Ross mit den Kindergartenkindern durch die Straßen. Auch nach zehn Jahren Amtszeit als Waldshuter Landrat fühlt er sich immer noch als Dogerner. Dies betont er immer wieder gerne auch im gegenseitigen Austausch mit den Einheimischen. Und dazu bestand reichlich Gelegenheit bei der von der Gemeinschaft 60plus angebotenen Nachmittagsveranstaltung zum Thema „Zehn Jahre Landrat“.
Als Dienstherr von über 1000 Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Ämtern und Bereichen ist das Arbeitsfeld entsprechend umfangreich. Er beschrieb mit verschiedensten Beispielen die Doppelfunktion der Behörde und seines Amtes. Dazu zählen staatliches Handeln als Untere Verwaltungsbehörde wie in den Bereichen Gesundheit und Umweltschutz. Zu den Aufgaben des Landkreises gehört neben unzähligen anderen auch die Abfallwirtschaft. Neben vielen planbaren Projekten schlagen auch unvorhergesehene Dinge und unerfreuliche Ereignisse auf.
Bei seinem Dienstantritt vor zehn Jahren war die drohende Insolvenz des Krankenhauses in Waldshut ebenso wenig zu erwarten wie die Schließung des Krankenhauses in Bad Säckingen. Die Entscheidungen in diesen Bereichen seien für Martin Kistler auch sehr belastend gewesen und seien bis heute immer wieder nicht zur zeitaufwendig, sondern auch Kräfte zehrend. Hinzu kamen später die Entwicklungen der Corona-Pandemie, die entsprechende Entscheidungen erforderten.
Über kreiseigene Bereiche hinweg wird der Landkreis und somit der Landrat mit dem Kreistag immer wieder auch mit Entscheidungen übergeordneter Behörden konfrontiert. Zum Beispiel die Realisierung der A 98 und Elektrifizierung der Bahnstrecke, die schließlich eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur bedeuten werden. Dass jetzt die Umsetzung ansteht, bezeichnete Kistler als Erfolg. Ebenso den Weg, der zum heutigen Planungsstand des in Albbruck vorgesehenen neuen Krankenhauses und zur Unterstützung des Gesundheitscampus in Bad Säckingen führte. Einen entscheidenden Fortschritt bilde auch der kreisweite Breitbandausbau. Kein vergleichbarer Landkreis habe für diese großen Maßnahmen so hohe Fördergelder erhalten.