Beim Regionalverband Hochrhein-Bodensee sind insgesamt 450 Stellungnahmen aus den Landkreisen Waldshut, Konstanz und Lörrach zur Fortschreibung des Teilregionalplans oberflächennahe Rohstoffe eingegangen. Davon sind 80 überwiegend private Stellungnahmen aus der Gemeinde Görwihl, die den Steinbruch Albhalde bei Tiefenstein betreffen.

Diese Zahlen nannte Karl Heinz Hoffmann, Direktor des Regionalverbands, auf Anfrage dieser Zeitung. „Zurzeit sind wir am Auswerten“, berichtete er, „das ist ein richtiger Aufwand“. Hoffmann weiter: „Von der Möglichkeit der Stellungnahme ist im Raum Görwihl rege Gebrauch gemacht worden.“

Einwendungen nicht nur von Privatpersonen

Auch Naturschutzverbände haben sich zur möglichen Erweiterung des Steinbruchs geäußert. Außerdem die Gemeinde Görwihl, die in ihrer Stellungnahme sich deutlich gegen die vom Regionalverband aufgezeigte Erweiterung des Tiefensteiner Steinbruchs ausspricht. Jetzt gehe es darum, die Eingaben „seriös nach sachlichen, fachlichen und inhaltlichen Kriterien“ zu prüfen, so Hoffmann. Antworten an die Verfasser der Einwendungen sind jedoch nicht vorgesehen.

„Von der Möglichkeit der Stellungnahme ist im Raum Görwihl rege Gebrauch gemacht worden“, erklärte Karl Heinz Hoffmann, ...
„Von der Möglichkeit der Stellungnahme ist im Raum Görwihl rege Gebrauch gemacht worden“, erklärte Karl Heinz Hoffmann, Direktor des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee. | Bild: Peter Schütz

Wie geht es jetzt weiter?

Immerhin besteht für die Bevölkerung die Möglichkeit, an zwei öffentlichen Sitzungen des Regionalverbandes beizuwohnen. Am 2. Juli wird der Planungsausschuss – ein aus Mitgliedern der Verbandsversammlung bestehender Arbeitsausschuss – im Landratsamt Waldshut tagen.

Dann wird die Auswertung der Stellungnahmen vorgelegt. Dabei soll auch eine Empfehlung an die Verbandsversammlung diskutiert werden. Und am 23. Juli kommt die Verbandsversammlung unter dem Vorsitz von Landrätin Marion Dammann (Lörrach) ebenfalls im Landratsamt Waldshut zusammen.

Sitzungsvorlagen online abrufbar

Wann die Sitzungen beginnen, wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben, nachzulesen auf der Homepage des Regionalverbands (www.hochrhein-bodensee.de). Dort werden die jeweilige Tagesordnung sowie die Sitzungsunterlagen eine Woche vor dem Sitzungstermin online eingestellt. „Wir wollen die Diskussion in dieser schwierigen Entscheidungslage öffentlich führen“, erklärte hierzu Karl Heinz Hoffmann.

Das könnte Sie auch interessieren

Was beinhalten die Planungen?

Die Fortschreibung des Teilregionalplans oberflächennahe Rohstoffe beinhaltet unter anderem die Erweiterung des auf den Gemeindegebieten Görwihl und Albbruck liegenden Steinbruchs Albhalde bei Tiefenstein sowie des Steinbruchs an der Albstraße westlich vom Albbrucker Weiler Steinbach. Der Regionalverband hat für diese beiden Steinbrüche in der Fortschreibung des Teilregionalplans oberflächennahe Rohstoffe einen erweiterten Abbau aufgenommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Mehrere Ortsteile wären betroffen

Demnach könnten insgesamt fünf Hektar Erweiterungsfläche für den Abbau in den Regionalplan aufgenommen werden – was zumindest in der Gemeinde Görwihl, vor allem in den Ortsteilen Niederwihl und Tiefenstein und teilweise auch in Schachen (Albbruck) auf wenig Gegenliebe stößt.

Zum einen, weil der Steinbruch näher an die Dörfer rücken würde, zum anderen wegen der Sprengungen, die – so die Befürchtungen der Anwohner – vermehrt zu Schäden an den Häusern führen könnten. Ein Antrag auf erweiterten Abbau im Steinbruch in Tiefenstein durch die Tiefensteiner Granitwerke liegt laut Karl Heinz Hoffmann derzeit nicht vor.