Endlich nach einem Jahr Pause sollte die katholische Kirche Görwihl, St. Bartholomäus am Sonntag zur Narrenhochburg werden. Pfarrer Bernhard Stahlberger hat lange überlegt, ob er die Narrenmesse absagen soll. Aber da hätten die Kleinsten noch ein weiter Jahr auf die geliebte Zunftmesse warten müssen. Zusätzlich wäre auch noch das Guggenkonzert zum 33. Geburtstag der Oberwihler Hexen ausgefallen.
Schließlich rang sich der Pfarrer trotz widrigsten Weltgeschehen durch, wie er schildert, und aus der Narrenmesse wurde kurzerhand eine Eucharistiefeier mit Fasnacht und Friedensgebet. Seine Courage wurde belohnt. So voll, so bunt und so ausgelassen ging es schon lange nicht mehr in der Görwihler Pfarrkirche zu. Dennoch wurde das Geschehen in der Ukraine in der Büttenpredigt vom Diakon Günter Kaiser angeprangert und danach für Frieden gebetet.
Glückwünsche und Überraschungen
Der anwesende Bürgermeister passte knapp in sein altes Zunfthäs hinein mit Ulmer Münster am Rocksaum, wo er geboren wurde. Er kam gerne und gratulierte den Hexen zu ihrem 33. Geburtstag mit zwei Tüten voll närrischer Grüße aus dem Rathaus. Die kleinen Narren durften sich an einem Überraschungskorb bedienen. Um 18 Uhr folgt in der Görwihler Kirche ein Friedensgebet und in der ganzen Pfarrei sollen die Glocken läuten.
Zum Messeausklang spielte die Gugge noch einmal beschwingt auf und Pfarrer Stahlberger tanzte mit den Narrenvorständen das Labyrinth ab. Doch es war noch lange nicht Schluss. Auf dem Pfarrer-Alfred-Frei-Platz konnten die Gottesdienstbesucher das wunderschöne bunt illustrierte (H)Extrablatt zum Geburtstag der Oberwihler Hexen käuflich erwerben.