Görwihl Am Samstag, 12. Juli, um 19 Uhr wird das Görwihler Rathaus mit der Vernissage einer neuen Ausstellung wieder zum ARTratHAUS. Zum inzwischen zweiten Mal stellt der in Oberwihl ansässige Karl-Heinz Uphaus seine Werke aus, diesmal neben einigen Skulpturen hauptsächlich abstrakte Gemälde.

Uphaus, aufgewachsen auf einem Bauernhof nördlich von Osnabrück, lebt mittlerweile seit 36 Jahren im Schwarzwald. Ursprünglich Polizist, entschied Uphaus sich für die Heilpädagogik-Ausbildung und nach etlichen Jahren als Lehrer in diesem Bereich zu einem berufsbegleitenden Studium der Bildhauerei. Er liest leidenschaftlich gerne und wird auch bei der Vernissage wieder einiges zu seinen Bildern passende Texte beisteuern. Eines der wenigen nicht abstrakten Gemälde stellt den Heiligen Franziskus dar, der es in dieser Ausstellung geschafft hat, weil Uphaus mit einem Gedicht von Louise Glück auf ihn Bezug nimmt. Überhaupt sieht er ganz grundsätzliche Parallelen zwischen Malerei und Poesie. „Poeten sind die größten Sprachskeptiker, Maler die größten Wahrnehmungsskeptiker“, formuliert er seine Überzeugung, denn vermeintliche Gewissheiten seien eigentlich nur Worte, wie Bilder eigentlich nur Farben sind. Nicht umsonst hat er seine aktuelle Ausstellung „Auf der Suche nach Antworten“ genannt, und er möchte die Besucher der Vernissage auch dazu auffordern, sich Titel für seine Bilder auszudenken.

Uphaus sieht in seinen abstrakten Gemälden Dialogpartner, die er nach Antworten befragt, immer bezogen auf das eigene Leben, die eigenen Erfahrungen. Er stehe gerne vor dem Leben wie vor einer leeren Leinwand, verrät Uphaus, denn obwohl alles um ihn in Fülle da sei, er sich selbst von Alltäglichem berühren lasse, stelle sich immer neu die Frage, was, auch im übertragenen Sinne, ihn dazu motiviere, die Leinwand zu füllen.

Das Wesen der Dinge

Und er zitiert den Ausspruch des berühmten Schweizer Künstlers Alberto Giacometti „Der Versuch ist alles“, das heißt die fortwährende Anstrengung, das Wesen der Dinge zu erfassen, in der Kunst wie im Leben. Gerade der Glaube an die Unsterblichkeit kreiere Kunst, erklärt Uphaus, und wer tiefer bohre, der erkenne, dass Glaube das Letzte sei, was sich der Mensch nehmen lasse, auch in unserer heutigen vermeintlich so rationalen Welt.