In der öffentlichen Sitzung am Montag stimmte er dem Entwurf einer an den Regionalverband Hochrhein-Bodensee adressierten Stellungnahme einstimmig zu – einen Monat, nachdem Verbandsvertreter die Planungen für die mögliche Erweiterung im Rat vorgestellt hatten. Zwar sei das im ersten Anhörungsentwurf enthaltene Abbaugebiet Albhalde-Süd in Richtung Schachen (Albbruck) herausgenommen worden, was ein Fortschritt für die Bevölkerung und die Natur sei.

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Dennoch brachte der Gemeinderat „grundsätzliche Bedenken zu einer Weiterführung des Abbaus am Standort Albhalde Nord“ vor. Seine Forderung: Den „weiteren Rohstoffabbau in diesem Gebiet nicht mehr zu erweitern, sondern auf alternative Standorte zu verlagern“. Begründung: „Eine Gefährdung der Gesundheit unserer Bevölkerung und die weitere Schädigung des Eigentums sind noch immer nicht ausgeschlossen“, heißt es in der Stellungnahme. Und: „Solange hier keine Klarheit besteht, werden unsere Bedenken aufrecht gehalten.“ Außerdem hätte der Steinbruchbetreiber, selbst wenn das Gebiet Albhalde-Nord aus der Regionalplanung fallen würde, noch genügend Abbaufläche im Bestand zur Verfügung.

Geringer Abstand zu Siedlungsgebieten

Im Kern bemängelt der Gemeinderat den aus seiner Sicht zu geringen Abstand zu Siedlungsflächen. „Der Abstand von wohngenutzten Gebäuden und derzeitigem beziehungsweise zukünftigem Abbaugebiet unterschreitet die 300 Meter deutlich“, heißt es in der Stellungnahme. Und: „Sich hier von Seiten des Regionalverbandes ausschließlich auf die Festsetzungen des Flächennutzungsplanes zu verlassen, ist ein Fehler in der Betrachtungsweise.“ Weiteres Argument: Durch die geplante Erweiterung geht „ein stark frequentierter Erholungsraum verloren“ und sind Wanderwege betroffen. „Lärm und Staub belasten die umliegende Wohnbevölkerung, aber auch die Wanderer und Touristen“, heißt es. Es sei damit zu rechnen, dass durch die fehlenden Abstände zur Wohnbevölkerung die Erschütterungen verstärkt werden und es noch stärkere Auswirkungen auf die Bausubstanz der Gebäude geben wird. Hinzu kommt, so der Gemeinderat, „dass die Bauleitplanung für Neubauflächen stark eingeschränkt wird“.

Für junge Familien sollten attraktive Bauplätze geschaffen werden, was aufgrund der Nähe zum Abbau kaum zu realisieren sei. „Damit wird es der Gemeinde Görwihl erheblich erschwert, weitere Bauplätze in Niederwihl auszuweisen“, steht in der Stellungnahme. Gemeinderätin Andrea Schrieder sagte: „Diese Abbaufläche ist für die Bevölkerung von Niederwihl und Tiefenstein absolut nicht akzeptabel.“ Franz Eckert wies darauf hin, „dass alternative Standorte aufgezeigt werden“.