„Mir sind wieder do!“, meldeten sich die Görwihler Fasnachtsfrauen im rappelvollen Pfarrsaal mit einer hinreißenden Show mit Lachgarantie beim Publikum zurück. Sie waren nie wirklich weg. Klatschend ging das Publikum bei der präsentierten Diashow mit, die zeigte, dass die Sendepause reichlich genutzt wurde, um den närrischen Geist zu schärfen und die Körper zu verschöndern.

Schlagartig wurde es stockduster im Saal und gruselige Gestalten irrten durchs Publikum hinauf auf die Bühne. Totgesagte leben länger. Fulminat mit viel Nebel führten die Frauen „Thriller“ vom King of Pop auf. Es war ein Seitenhieb an die Chrutschlämpe-Zunft, die bei ihrem letztjährigen Narrenratsabend am Dritten Faißen eine nuschelige Grabesrede gehalten hätten.

Michaela Biehler entwickelte sich als Putzfrau Gisela zur wahren Comedy-Lady. Stilvoll und amüsant führte sie durch das tolle Programm mit Ansagen als kleinen, passenden Büttenreden.
Ein erster Volltreffer war der Auftritt der „Zwei von der Tankstelle“ (Lydia Bar und Heidi Aman), die im wunderschönen Dialekt treffsicher das Görwihler Dorfgeschehen Revue passieren ließen. Sie berichteten vom durchgebrannten Pizzabäcker mit Muttis Auto, von Erik Biehler, der auf dem Parkplatz des Schulz Markt krampfhaft ein baugleiches Auto aufschließen wollte und von der Schlecker-Moni, die auf einem Auge blind wurde, als sie ihr Brillenglas verlor.

Die zwei Singles (Katrin Wörner und Simone Lüttin) wollten nicht ewig alleine bleiben. Sie testeten beim Beautytag auf der Datingplattform, was es für edle Junggesellen in Görwihl gibt. Aber der Neubürgermeister Mike Biehler, Feuerwehrmann Christof Mutter, Zäpfsche, Hotzenblitzer Tobias und Horni fanden nicht ihren Gefallen. Verzweifelt stellten sie über Männer fest: „Kennst du einen, so kennst du alle.“

Die drei neuen Hausmeister (Ramona Eckert, Steffi Siebold und Ulrike Mutter) von Pfarrer Stahlberger glänzten bei ihrem Sketch mit Gitarrenbegleitung und Geschichten aus Görwihl. Sie spornten gemeinsam mit dem Narrenvolk beim Klassiker „Das macht doch nichts, das merkt doch keiner“ die arg gebeutelten Hotzblitzer und die Neuer zur Fusion an. Der neue Namen sollte „Neunerblitz“ heißen.

Schlag auf Schlag folgte der Sketch Rentnerinnen in Kindergarten. Alle Erzieherinnen sind krank und Christa und Uschi (Julia Eckert und Natalie Masuch) mussten beim Vertretungstag beweisen, dass sie es noch draufhaben. Kein Problem, schließlich waren sie doch einst die Kaderschmiede von Görwihl. Haben den Bürgermeister Mike Biehler, Schornsteinfeger Jochen Schauer, Stuckateur Benni Bär und Vizekommandant Georg Masuch großgezogen. Nur die Neuner seien leider nie im Kindergarten gewesen.

Nicht nur die Beine gingen hoch beim anschießenden Cancan. Das Publikum ging mit rauschendem Beifall mit und es hämmerte nur so auf den Tischen. Nahtlos folgte die Bauerndemo. „Mir Bure mühnt zämehäbe“, darin waren die Bäuerinnen Marie und Marianne (Petra Maier und Daniela Apel) sich einig. Sie boten den Rüßler Chrutschlämpe an, das totgefahrene Huhn nicht auf den Mist zu werfen, sondern für gutes Geld zu beerdigen und für 50 Euro obendrauf käme sogar der Pfarrer.

Die Damen begeisterten. Es war in den vergangenen Tagen in der Gemeinde einfacher, Koks oder Haschisch zu bekommen, als eine Eintrittskarte zur Frauenfasnacht. Viele wichen deshalb auf die Generalprobe am Mittwoch aus, die ebenfalls bestens besucht war.

Ohne wirkliche Pause ging das vierstündige Programm zu Ende, bei dem die Lachmuskeln stark strapaziert wurde. Mit der Schlussnummer Labyrinth folgte der letzte Höhepunkt des Fasnachtsfraueobed. Alle Kurven im Labyrinth wurden erfolgreich zur Finanzierung des Umbaus Görwihler Pfarrkirche verpachtet. Nur dem Pfarrer wurde es etwas mulmig als sich die adrette Adlerwirtin „Katinka“ (Michaela Biehler) mit Tschou-tschou von ihm verabschiedete. Das Publikum fordert lautstark eine Zugabe beim Abschiedssong „Das war d`Fasnachtsobed jubi jubi falara“.
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