Vor einigen Tagen hat die Freiburger Steinmetzfirma Luther mit der Verlegung des Labyrinths in der Görwihler Pfarrkirche begonnen, am Dienstag dieser Woche hat sie in Zusammenarbeit mit der Freiburger Transportfirma Ziemer in einer spektakulären Aktion den sechseinhalb Tonnen schweren Altar verschoben.

Am 31. Januar waren die auf 27 Paletten in Kisten verpackten 900 vorgeschnittenen Teile des Labyrinths angeliefert worden, die dann am Montag darauf von der Mannschaft der Firma Luther ausgepackt und vorsortiert wurden. Jedes der 900 Teile war anhand des detaillierten Legeplanes nummeriert. Das Labyrinth ist mit dem berühmten Labyrinth von Chartres identisch. Zum Einbau hatte die Firma Luther den vorgefertigten Estrich grundiert und anhand der Pläne der Architekten den genauen Mittelpunkt markiert.

Dann war der große Moment gekommen, den ersten Stein in Form des Mittelkreises zu setzen. Danach wurde der innere Kranz des Labyrinths auf die Achsen der Kirche mit den Fluchtlinien vom Eingangsportal zum großen Kreuz einerseits und den Seitentüren andererseits ausgerichtet. Am zweiten Tag war die innere Rosette gelegt, nach einer Woche liegt das Labyrinth bis auf den äußersten Kannelurenkranz, dessen Einbuchtungen händisch an den äußeren Ring angepasst werden müssen.

So weit ist die Verlegung des Labyrinths bereits fortgeschritten.
So weit ist die Verlegung des Labyrinths bereits fortgeschritten. | Bild: Karin Steinebrunner

Mit höchster Konzentration hat das Team um Robert Hiller jede Reihe zunächst trocken vorverlegt und den Sitz jedes einzelnen Steins akkurat kontrolliert, bevor die Reihe fest verlegt wurde, mit Abstandhaltern für die Verfugung, die am Schluss erfolgt. Zwei Dehnfugen sollen verhindern, dass später durch eventuelle Arbeit des Materials und des Untergrunds Risse entstehen. Stolz äußert sich Hiller über die Sorgfalt und Präzision seines Teams. Froh ist er darüber, dass beim Transport der empfindlichen Travertinsteine von den 900 lediglich drei Platten beschädigt wurden.

Altar wird mit vier Luftkissen angehoben

Eine ganz andere Nummer war dann die Versetzung des Altars, für die Hilfe benötigt wurde, die in Gestalt der Firma Ziemer gefunden wurde. Schließlich wurden die sechseinhalb Tonnen mit vier Luftkissen von jeweils bis zu zehn Tonnen Hebekraft an ihren neuen Platz gehoben. Voraus ging diesem magischen Moment zunächst einmal die zentimeterweise Anhebung des Altars mit Hydraulikhebern, um ihn auf spezielle Stufenkeile zu stellen und den Unterbau für die Luftkissen vorzubereiten.

Die Anschlüsse für die Luftkissen sind gelegt.
Die Anschlüsse für die Luftkissen sind gelegt. | Bild: Karin Steinebrunner

Die etwa sieben Meter lange Strecke vom ursprünglichen zum neuen Standort des Altars, inklusive der dabei zu überwindenden Altarstufen, musste mit Paletten exakt austariert werden, damit der Druck der Luftkissen auf den Aluminium-Gleitplatten während der Verschiebung konstant gehalten werden konnte. Am neuen Standort wurde ein Spezial-Portalkran mit zwei Kettenzügen aufgestellt, um den Altar auf die neue Standhöhe abzulassen.

Die Verschiebung selbst war nach den Vorarbeiten eine Sache von Minuten oder beinahe nur Sekunden. Eine größere Arbeitsphase erforderte noch die Justierung beim Ablassen des Altars. Etwas über eine halbe Stunde später verkündeten die Kirchenglocken die gelungene Umsetzung des Altars.

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