Groß, klein, farbenfroh oder gedeckt, vielfältig: Etwa 70 schöne, aber dennoch ungewöhnliche Bilder hängen zwischen den Artefakten des Regionalmuseums.

Gut 20 interessierte Betrachter kamen am Freitagabend zur Vernissage. Und selbstverständlich auch der Künstler David Drain. Der gebürtige Schotte lebt seit fast 30 Jahren im Südschwarzwald. Er war einst als Ingenieur für Maschinenbau und Technologie tätig. Kaum im Ruhestand angekommen, begann er mit der Malerei. Ein bestimmtes Themenfeld erschloss er nicht, sondern die Formen begeistern ihn. Mal sind es gerade Konturen, mal sind es fließende Formen. Denn schließlich sollten die Besucher durch ihre Betrachtung in Ruhe entdecken können.

„Mir ist auch die Kunst des Weglassens wichtig, um einem Bild zum Inhalt zu verhelfen,“ sagte Drain. „Ich möchte den Betrachtern gerne etwas Meditatives mitgeben, ihre eigenen Gefühle und Empfindungen sollen sie in meinen Bildern erkunden können.“ Die Psychoanalytikerin Susanne Kita aus Hausen, dem Wohnort des Künstlers, gab Anstöße zur Bewertung. Jeder sollte für sich einen Spaziergang in die Feinsinnigkeit unternehmen, sich von den Bildern anziehen lassen. Je genauer man hinsehe, desto mehr fügten sich die Farbspiele zu Figuren. Aber beim Betrachten entstehe meist der Dialog, der sich auch in Sprache formen könne, sagte Kita.

Helmut Bauckner, Vorsitzender des Vereins für Heimatgeschichte, zeigte sich sehr erfreut, dass diese, in ihrer Art doch recht ungewöhnliche Ausstellung für die historische Römervilla gewonnen werden konnte. Zwar sei aus der Römerzeit vieles zum Alltagsleben bekannt und nachgewiesen, aber manches eben bleibe doch zu deuten. So wie bei diesen derzeit ausgestellten Bildern. Eben das verbinde die abstrakte Kunst mit den Mauern der alten Bauten.

Die Ausstellung ist noch bis zum 19. November zu sehen. Die Römervilla ist dazu geöffnet an Samstagen von 10 bis 12 Uhr und an Sonntagen von 11 bis 12.30 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr.