Grenzach-Wyhlen – Der Sandstein bröckelt an der Rathausfassade an der Rheinfelder Straße¦19 in Wyhlen. Eine Überraschung war das nicht, nachdem ähnliche Schwierigkeiten schon beim Rathausgebäude in der Rheinfelder Straße¦21 aufgetreten waren. Darauf wies in der jüngsten Gemeinderatssitzung Rudolf Schartel hin. Der stellvertretende Fachbereichsleiter Bauen bei der Gemeinde berichtete von den Untersuchungen im vergangenen Jahr bis zum Sockel.

Im Winter wurde wie geplant mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Zunächst wurde das Gerüst gestellt und man konnte genauere Untersuchungen der Sandsteinbauteile vornehmen. Der Zustand habe sich als schlimmer herausgestellt als erwartet, so Schartel weiter. Dem Gemeinderat der Doppelgemeinde empfahl er, das Angebot der Firma Abelstein aus Auggen für die Sandsteinarbeiten in Höhe von 392.000¦Euro anzunehmen. Dies seien etwa 9000¦Euro weniger als veranschlagt. Die Gemeinderäte votierten einstimmig dafür.

Der Sandstein sei wirklich kaputt, hatte Schartel zuvor eindringlich beschrieben. Es seien schon Steine heruntergefallen, alles sei sehr bröckelig, vor allem im Sockelbereich. Der Sandstein wird deshalb nun ersetzt. Die Kosten für die Sanierung liegen bei insgesamt einer Million Euro, wovon circa 200.000¦Euro bezuschusst werden. Bis zum Jahresende soll das historische Gebäude wieder nutzbar sein.

Zurückzuführen sind die Schäden offenbar auf unsachgemäße Sanierungsarbeiten in den vergangenen Jahrzehnten. Darüber hinaus spielten Witterungseinflüsse und die aggressive Umweltverschmutzung eine Rolle. Ob man die Gutachter dafür verantwortlich machen könne, fragte Carola Lambelet (Freie Wähler). „Die Sandsteinarbeiten waren der falsche Job für die seinerzeit beauftragte Maurerfirma“, erklärte Schartel. „Auf Vorschlag wurden Materialien verwendet, die suboptimal waren.“ Die Schäden seien da, erklärte Bürgermeister Tobias Benz. Ursache sei eine jahrzehntelange falsche Behandlung. Es bringe nichts, nach Schuldigen zu suchen. Eine Alternative zur Sanierung sah er nicht.