Die chemische Industrie ächzt wie viele andere energieintensive Branchen unter hohen Energiekosten. Dafür verantwortlich machen sie den internationalen Preisdruck, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges sowie den Ausstieg aus Atomenergie und Kohleverstromung.

Bei einer Aktion beim Unternehmen DSM vor dem Fritz-Gebäude der Roche AG forderten die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) sowie Beschäftigte der Unternehmen DSM, Evonik Rheinfelden, der Aluminium Rheinfelden sowie Feuerwehrangehörige des Unternehmens OneServe für Brand- und Werkschutz die Politik auf, einen Brückenstrompreis einzuführen. Dieser soll als Übergang für die Standortsicherung in Deutschland dienen und sollte nach Ansicht der IGBCE sowie der Vertreter der Industrie schnell, unkompliziert und unbürokratisch eingeführt werden.

Catharina Clay, Landesbezirksleiterin der IGBCE, betonte, dass es bereits Unternehmen gebe, die wegen zu hoher Energiekosten Betriebe schließen wollen. Gleichzeitig ging sie auf die staatlichen Förderungen von entsprechenden Unternehmen in anderen Ländern ein. Dies würde dazu führen, dass deutsche Unternehmen immer weniger konkurrenzfähig würden, Arbeitsplätze verloren gingen und der Industriestandort in Frage gestellt werde. Die Einführung eines Brückenstrompreises sei daher wichtig. Denn gerade die chemische wie auch andere energieintensive Unternehmen stünden an erster Stelle der Wertschöpfungskette in Deutschland.

Von einer Gefahr der Deindustrialisierung sprach Martin Häfele, Geschäftsführer der DSM. Er forderte ebenso die unverzügliche Einführung eines Brückenstrompreises, solange bis alternative Energieformen in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, um wieder kostengünstiger produzieren zu können. Hermann Becker, Werksleiter der Evonik Rheinfelden, forderte auch im Namen des Verbandes der Chemischen Industrie eine sofortige Umsetzung der Forderung nach einem Brückenstrompreis.