Grenzach-Wyhlen – Der Forst nimmt auf Nachfrage Stellung zu den Vorwürfen, dass die Hiebe im Grenzacher Neufeldgebiet zu radikal gewesen seien. Im Rahmen der Hiebmaßnahme seien Einzelbäume entnommen wurden, weitgehend Buchen, die von der Trockenheit der Vorjahre geschädigt waren. Das teilt Forstdirektor Bernhard Schirmer mit, der auch für den Forstbezirk Grenzach-Wyhlen zuständig ist und sich vor Ort ein Bild vom Zustand des Waldes nach der Holzernte gemacht hat. Außerdem sei Platz für Eichen geschaffen worden, die besser an den Klimawandel mit heißen Temperaturen und vermehrten Trockenphasen angepasst seien als die Buche. Einzelbäume wurden entnommen, um kleine Lücken im Kronendach zu schaffen, durch die mehr Regen bis zum Waldboden durchfallen könne. Dadurch stehe dem Wald mehr Wasser zur Verfügung. Zudem gelange mehr Licht auf den Waldboden, sodass sich die Naturverjüngung besser entwickeln kann, so der Forstdirektor. Weiter teilte er mit, dass aus Artenschutzgründen bewusst Habitatbäume gekennzeichnet sowie stehendes und liegendes Totholz im Wald belassen wurde. Beides sei wichtig als Lebensraum für gefährdete Tierarten und Teil der ökologischen Nachhaltigkeit. Die Gemeinde Grenzach-Wyhlen setze zudem das Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ und in diesem Zusammenhang weitere wichtige Maßnahmen für Waldnaturschutz und Klimaanpassung um. Dazu zähle, dass man Eichen begünstige und Naturverjüngung betreibe.
Schirmer verweist in seiner Stellungnahme auch darauf, dass behutsam vorgegangen worden sei. So seien manche Bäume mittels Seilwinden auf die Fahrwege gezogen worden, um Waldboden und Wege zu schonen. Dennoch seien temporäre Auswirkungen vor allem bei schlammigen Waldwegen nicht zu vermeiden. Schirmer attestiert dem mittlerweile in den Ruhestand gewechselten Förster Markus Dischinger ein fachlich einwandfreies Vorgehen im Hinblick auf die zurückliegende Holzernte. Im Übrigen sei die Holzernte bereits im Vorfeld als Teil des forstlichen Betriebsplans auch vom Gemeinderat beschlossen worden.
Von einem Kahlschlag könne keine Rede sein, was mittlerweile auch sachkundige Wanderer und Spaziergänger bestätigen würden. Sie würden den Wald auch nach den notwendigen Holzernten als Erholungsort wahrnehmen. Dafür werde auch die neue Försterin, Theresa Faust, die auch für den Gemeindewald in Grenzach-Wyhlen zuständig sein wird, sorgen. Sie wird Anfang Juni in ihr Amt eingeführt.