Grenzach-Wyhlen – Bei der Kindertagesstätte Hebelschule in Wyhlen blieben am Montagmorgen die Türen geschlossen. „Anlass hierfür ist das Auftreten einer meldepflichtigen Infektionskrankheit“, wie Bürgermeister Tobias Benz auf Anfrage wissen ließ. Denn es ist ein Fall von Meningokokken aufgetreten. Die Eltern sollen am Sonntagnachmittag davon erfahren haben, dass es am Folgetag keine Betreuung für ihre Kleinen geben wird. Der Kindergarten hat bereits gestern wieder seinen Betrieb aufgenommen.

Laut Bürgermeister Benz informierte das Gesundheitsamt des Landkreises Lörrach die Kita-Leitung am Sonntagnachmittag, und diese informierte anschließend die Eltern über die Schließung des Kindergartens Hebelschule. „Für die Kinder der Einrichtung besteht nach jetzigem Stand keine Gefahr“, wie Bürgermeister Benz erklärte. Die kurzfristige, eintägige Schließung sei eine Vorsichtsmaßnahme. „Geschlossen wurde die Kita durch das Gesundheitsamt formal nicht“, heißt es auf Anfrage vom Landratsamt Lörrach. Die Gemeinde sei sich, so Benz, der Schwierigkeiten, die die kurzfristige Schließung auslöst, bewusst, allerdings habe es aus Sicht der Gemeinde keine andere Möglichkeit gegeben, als die Türen des Kindergartens am Montag geschlossen zu halten.

„Da die gesamte Einrichtung betroffen ist, kann keine Notgruppe eingerichtet werden. Aufgrund der Kurzfristigkeit und des damit verbundenen nicht vorhandenen Vorlaufs kann auch keine Notgruppe in Zusammenarbeit mit einer anderen Kita organisiert werden“, sagte Bürgermeister Tobias Benz weiter.

Eine Person betroffen

Bei dem Vorfall handelt es sich um einen Einzelfall: Betroffen ist von der Meningokokken-Infektion „eine erwachsene Person“, wie das Landratsamt Lörrach mitteilte. „Der Fall wurde am Sonntag, 10. September, durch eine Meldung des feststellenden Labors bekannt“, heißt es in der schriftlichen Erklärung weiter. Weder sei laut Auskunft der Behörde ein weiterer Kindergarten betroffen noch gebe es Verbindungen zu anderen Kindergärten.

Dass der Kindergarten trotz des Falls nur einen Tag später wieder seine Pforten öffnen konnte, liegt daran, dass Meningokokken gut mit Antibiotika behandelbar sind. „An Meningokokken erkrankte Personen werden bis 24 Stunden nach Beginn der Antibiotika-Therapie isoliert. Auch enge Kontaktpersonen erhalten vorsorglich Antibiotika. Für diese Gruppe gilt ein 24-stündiges Betretungsverbot der Kita“, so die Auskunft des Landratsamts zu dem Fall.

Eine Meningokokken-Infektion kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Die Infektion kann zu einer Hirnhautentzündung – der Meningitis – führen. Meningokokken werden nahezu ausschließlich direkt von Mensch zu Mensch über Tröpfchen, also über Körperflüssigkeiten übertragen. Die Erreger sterben in der Umwelt außerhalb des menschlichen Körpers schnell ab. Eine Infektion über Flächen oder Nahrungsmittel ist daher nicht zu befürchten.