Unter den Jubelrufen einiger Hundert Narren, Vertretern der Wyhlener Cliquen, Gästen der Narrenzunft Grenzach sowie befreundeter Zünfte erlebte die Narrenzunft Rolli-Dudel Wyhlen am Dreikönigstag einen Fasnachtsauftakt nach Maß.

Der Fasnachtsauftakt am Dreikönigstag zählt zu den närrischen Höhepunkten in der Narrenhochburg Wyhlen. So auch in Bezug auf den Prolog der Fasnacht 2024, den Narrenmeister Ralf Gentner politischer denn je in Szene setzte und dafür mit lang anhaltendem Beifall bedacht wurde. „Es gschieht grad so viel dumms Züg in dere Welt, do weisch nit wer was verzellt. Luegsch in Facebook, Insta und in de Zittig, liesisch nur no negativi Mitteilig von Krieg, Inflation und andere Sache. Die sin doch nümme ganz bache.“ Und im Hinblick auf Deutschland als Einwanderungsland rief der Narrenmeister den Fasnächtlern zu „Dütschland isch e Iwanderigsland, des isch uns allene bekannt. Dörfe alli cho und bi uns bliebe, des isch nit übertriebe. Doch wer sich nit benimmt und wird kriminell, sott ma uswiese ziemlich schnell.“

Harsche Kritik äußerte er an der Gemeinde, die es bis dato im Rahmen der Straßensanierung in den Abtsmatten/Gartenstraße noch immer nicht schaffte, die Hülse für den Narrenbaum zu setzen. „Was denke die uff dem Amt denn bloß, dass ma kei Fasnacht mache me uff dere neui Stroß? Was goht uff dem Amt no alles verkehrt, Fasnacht schient wohl nümmi viel Wert.“ Mit dem fasnächtlichen Motto „ s`isch verruckt z‘erscht vüüre, dann zruck“ traf die Dunnerloch-Zotteli-Clique voll ins Schwarze und glossierte auf närrische Art die weltweiten Konflikte, König Fußball, die grassierende Inflation sowie die Misere bei der Deutschen Bahn. „In Dütschland steckt de Wurm drin“ bemängelten die „Zotteli“ auch im Hinblick auf die „stehenden Bagger“ im Kapellenbach-Ost, die Flüchtlingsunterbringung, die fehlenden Gelder in der Gemeindekasse sowie die Grundsteuererhöhung, die im kommenden Jahr auf die Bürger zukommt. Froh zeigten sich die Wyhlener Narren indes darüber, dass Bürgermeister Tobias Benz zunächst in der Gemeinde bleiben wird. „Mir hoffe, er wird‘s Stüürrad no e Zit lang feschthebe und nit so schnell nach größere Ziele strebe.“ Das Erwachen des „Butzemummel“ übernahmen in diesem Jahr die Lindageischter, welche die närrische Symbolfigur bis zum Aschermittwoch hochleben lässt.

Als neu formierte Clique in der Narrenzunft Rolli-Dudel Wyhlen präsentierten sich beim Fasnachtsauftakt am Dreikönigstag die Fährwächter, die mit ihren schrulligen Masken an die ehemalige Drahtseilfähre und den Fährbetrieb über den Hochrhein zwischen Wyhlen und Schweizerhalle in den Jahren 1874 bis 1914 beziehungsweise 1928 bis 1945 erinnern und die Narretei im Ortsteil Wyhlen maßgeblich bereichern werden.