Grenzach-Wyhlen – Mehr Transparenz und mehr Informationen – das wünscht sich der ehemalige Vorsitzende der Grenzach-Wyhlener BUND-Ortsgruppe, Herwig Eggers, wenn es um die Sanierungspläne des BASF-Perimeters der Kesslergrube geht. Die thermische Dekontamination ist derzeit die bevorzugte Sanierungsvariante des Unternehmens. Diese Zeitung hat schriftlich bei der BASF in Grenzach-Wyhlen nachgefragt. Das Unternehmen gibt Auskunft, hält sich aber zurück, wenn es darum geht, konkret zu werden.

  1. .Ist die BASF durch hausinterne Experten zu der Nutzung der jetzigen Vorzugsvariante gelangt, oder wurde die Expertise von anderen Instituten/Einrichtungen herangezogen? Und welche waren das? Die BASF gibt dazu folgende Auskunft: „Nach der Entscheidung zur Durchführung einer Neubewertung im Juli 2023 hat BASF Experten unterschiedlicher, namhafter und auf Altlasten spezialisierter Ingenieurbüros zu einem Ideenwettbewerb eingeladen. Diese haben auf Basis der neu vorliegenden Informationen im Rahmen eines Ideenwettbewerbs mögliche, teils neue und fortschrittliche Sanierungsmaßnahmen vorgeschlagen. Als vorläufige Vorzugsvariante hat sich dabei die Wärmebehandlung erwiesen “, gibt Franz Kuntz, Pressesprecher bei der BASF, bekannt.

Dazu, wie genau die Wahl letztendlich auf die thermische Dekontamination (Entgiftung) fiel, antwortet die BASF: „Die Auswahl erfolgte anhand einer umfangreichen Bewertungsmatrix, in der die Umweltrelevanz sowie technische, rechtliche und finanzielle Aspekte betrachtet wurden. Die Zwischenschritte, die zur Auswahl der Vorzugsvariante geführt haben, wurden jeweils mit dem Landratsamt Lörrach als zuständiger Behörde diskutiert und abgewogen.“ Der Unternehmenssprecher beruft sich zudem auf einen bereits vorhandenen Erfahrungsschatz: „Auch BASF hat in den letzten Jahren weltweit mehrere Altlasten erfolgreich mit dieser Methode saniert.“ Weiter heißt es: „Diese vorläufige Vorzugsvariante wird nun in weiteren detaillierten Untersuchungen validiert. Das Vorgehen sowie die vorläufige Vorzugsvariante werden vom Landratsamt Lörrach als zuständiger Genehmigungsbehörde unterstützt.“

  1. .Gibt es bereits konkrete Prüfungen, ob die thermische Dekontamination tatsächlich für den Standort Grenzach-Wyhlen geeignet ist, oder befindet sich das Prüfverfahren noch in einem Stadium, in dem von einer theoretischen Eignung ausgegangen wird? „Basierend auf den derzeit zur Verfügung stehenden Erkenntnissen ist die Wärmebehandlung zur Entfernung von Schadstoffen aus Boden und Grundwasser die geeignetste Sanierungsvariante. Die vorläufige Vorzugsvariante muss nun in weiteren detaillierten Untersuchungen validiert und die Umsetzung vorbereitet werden.“ Fest steht ein grober Zeitplan für die nächsten Schritte des Verfahrens: In den nächsten drei bis vier Jahren sollen Boden und Grundwasser genauer erkundet werden. Danach dauert es ein bis zwei Jahre, bis der Sanierungsplan ausgearbeitet ist. Es folgt die Genehmigungsphase. Bei dieser werden die Altlastenbewertungskommission des Landes Baden-Württemberg in die Entscheidungsfindung eingebunden. Sanierungsstart könnte dann im Jahr 2030 sein. Die Arbeiten würden dann ein Jahr dauern, heißt es weiter.
  2. .Wird es noch nähere Informationen zum Auswahlverfahren geben? Beispielsweise welche geprüften Verfahren sich nicht gegen die Variante „Thermische Dekontamination“ durchsetzen konnten? „Die Bandbreite reichte von Maßnahmen zur Sicherung der Altlast bis hin zur Dekontamination. Die vorgeschlagenen Methoden wurden anhand einer umfangreichen Bewertungsmatrix beurteilt und verglichen“, so die Antwort vonseiten des Unternehmens BASF.
  3. .Ist in absehbarer Zeit mit weiteren Updates zu rechnen oder plant BASF ein Informationsangebot wie einen Bürgertreff? Letztmals Informierte das Unternehmen im März über die Pläne. „Auch haben wir in einem persönlichen Gespräch den Bürgermeister der Gemeinde Grenzach-Wyhlen und die Vorsitzenden des BUND, Ortsgruppe Grenzach-Wyhlen, informiert und haben vereinbart, in Kontakt zu bleiben und uns weiterhin auszutauschen“, so Kuntz. Er verweist zudem auf die Nachbarschaftszeitung „Hallo Nachbar“, die online über die Sanierung der Kesslergrube informiert.