Wildschweine durchkämmen auf der Suche nach Nahrung zurzeit auch das Grenzacher Neufeldgebiet. Sichtbare Spuren hinterlassen die Tiere, die Allesfresser sind, nicht nur am Rand von Waldwegen – auch eine Pferdekoppel wurde vom Schwarzwild auf dem Neufeld heimgesucht. Spuren von Wildschweinen sind keine Seltenheit, doch vielerorts zerstören die Schwarzkittel ganze Felder auf der Suche nach Futter. Nachdem die meisten Felder mittlerweile abgemäht sind, suchen die Wildschweine nun auch vermehrt im Wald oder in Waldesnähe nach Genießbarem. Dies bestätigt der Grenzacher Jäger Oliver Emmert, der die Spuren der Wildschweine auf dem Grenzacher Neufeld begutachtete.
Emmert erklärt, dass auch die Regenfälle der zurückliegenden Tage mit dafür verantwortlich seien, dass die Schwarzkittel vermehrt in der aufgeweichten Erde nach tierischen Eiweißen suchen. Würmer und Larven, die unter der Erde leben, sind für die Wildschweine eine willkommene Gaumenfreude und nun häufig zu finden. Das Wühlen nach Nahrung hat auch etwas Gutes, denn der Wald oder Wiesenboden wird bei der Suche nach Nahrung ordentlich durchkämmt. Dabei werde die Humusauflage des Waldbodens durchmischt, oft seien sogar obere Bodenschichten des Mineralbodens mit einbezogen, sagen Fachleute. Dieser Vorgang wird auch als Bioturbation bezeichnet. Dass der Boden durchmischt und durchlüftet wird, komme wiederum anderen im Erdreich lebenden Tieren zugute. Insgesamt gehen die Experten jedoch davon aus, dass alle Facetten der Nahrungssuche durch Wildschweine beim Durchkämmen der Böden noch nicht endgültig erforscht sind.
Die Spuren der Wildschweine im Grenzacher Neufeldgebiet lassen auch den Schluss zu, dass es nach wie vor eine große Zahl der Tiere gibt, obwohl insgesamt von einer geringeren Wildschwein-Population ausgegangen wird. Lange Trockenperioden können dafür genauso verantwortlich sein wie die ganzjährige Bejagung der Tiere. Die afrikanische Schweinepest macht Oliver Emmert jedoch nicht dafür verantwortlich, denn das tödliche Virus für die Schwarzkittel ist im südlichen Deutschland bisher noch nicht festgestellt worden. Fakt sei jedoch, so Emmert, dass Wildschweine für die Wälder äußerst nützlich seien, denn sie fressen auch die Larven von Forstschädlingen und sie dämmen auch Wühlmausplagen ein. Insofern tun die Schwarzkittel den Wäldern trotz der Schäden, die sie anrichten können, gut.