Herrischried In der Eucharistiefeier zu Mariä Himmelfahrt wurden in diesem Jahr in der Herrischrieder Pfarrkirche St. Zeno nicht nur Kräuterbüschel gesegnet, sondern zudem eine ganz besondere Ehrung vorgenommen. Helmut Eckert, ein „in allen Lebenslagen präsentes Stück Herz der Gemeinde“, wie Bürgermeister Christian Dröse es in seiner Laudatio formulierte, wurde für 60 Jahre Mesnerdienst ausgezeichnet.

„Vor der Messe an diesem Tag vor 60 Jahren hat der 13-jährige Ministrant Helmut Eckert noch nicht geahnt, dass er nach der Messe Mesner sein würde“, erklärte Pfarrer Bernhard Stahlberger zu Beginn des Gottesdienstes, bei dem auch an diesem Tag, wie so oft in den vergangenen 60 Jahren, Eckert ganz selbstverständlich zum Eingang läutete und in stoischer Gelassenheit die Messfeier begleitete.

An deren Ende bat Pfarrer Stahlberger Eckerts Frau Marlies, zu ihrem Mann, den sie nun auch bereits seit 48 Jahren in diesem Amt unterstützt, nach vorne zu kommen und neben ihm auf dem Ehrenstuhl Platz zu nehmen, um der Laudatio von Bürgermeister Dröse zu lauschen, die neben einigen Fakten auch ganz persönliche Worte beinhaltete, hatte Eckert doch auch Dröses Leben von Anfang an begleitet, ihm bei der Taufe den Kopf abgewischt und die Kirche für seine Trauung vorbereitet. Es sei ihm eine ganz besondere Ehre, so Dröse, seinem persönlichen Wegbegleiter an diesem Tag Dank zu sagen.

Er rief den zwölfjährigen Felix, der zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen an diesem Tag ministrierte, zu sich, um die Last der verantwortungsvollen Aufgabe zu demonstrieren, die Helmut Eckert im August 1965 von Pfarrer Eugen Rüd übertragen worden war. Neben Schule und Alltag hatte er fortan jede Messe vorzubereiten – damals waren das allein sonntags noch Frühmesse, Hauptgottesdienst und Vesper -, dem Priester zu assistieren und anschließend wieder alles aufzuräumen. Allein mit dem Auf- und Zuschließen der Kirche St. Zeno, hatte Dröse überschlagen, habe Eckert inzwischen umgerechnet alles in allem 228 volle Tage zugebracht. Hinzu käme noch das ganze Paket an Taufen, Erstkommunionen, Firmungen und Hochzeiten sowie Rosenkränze, Seelenämter und Beerdigungen.

Dies alles sei für Eckert mehr als nur stille Begleitung gewesen, sondern darüber hinaus Mitgefühl, unermüdliche Hingabe, Engagement und Verantwortungsbewusstsein sowie Treue und Liebe zur Gemeinde. Eckert habe mit seinem Einsatz das Leben der Gemeinde geprägt. Dröse schloss seine Laudatio mit dem Ausspruch, „Helmut, du bist ein Diamant unter den Menschen, die mit Herz und Hand tätig sind, ein Geschenk für uns alle“.

Der Herrischrieder Pfarrgemeinderat Markus Huber las die Urkunde des Mesnerverbandes vor, Diakon Günter Kaiser heftete Helmut Eckert die zugehörige Plakette an, die aktuellen Ministranten überreichten ein Geschenk als Andenken und die Mesnerkollegen und -kolleginnen aus den anderen Kirchen und Kapellen der Pfarrei St. Wendelinus Hotzenwald läuteten mit ihren Messglöckchen zum abschließenden Lied der Gemeinde. Feierliche Momente für die Beteiligten. Im Anschluss waren dann alle Anwesenden noch zu einem kleinen Apéro eingeladen.