Zum Jahreswechsel haben wir die Bürgermeister im westlichen Landkreis Waldshut per Mail wieder um die Beantwortung von acht teils persönlichen, teils die Gemeinde und die Politik betreffenden Fragen gebeten. Hier die Antworten des Herrischrieder Bürgermeisters Christian Dröse. Besonders stolz ist er darauf, dass vergangenes Jahr auf dem Dach der Eishalle eine PV-Anlage installiert wurde.

Welches politische Ereignis – kommunal, national oder international – hat Sie dieses Jahr besonders gefreut?

Die Kommunalwahl war für mich das politische Ereignis des Jahres. Ich bin sehr froh und dankbar, dass viele erfahrene Gemeinderatsmitglieder erneut kandidiert haben und auch wiedergewählt wurden. Das zeigt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in ihre Arbeit und die Stabilität unserer kommunalpolitischen Arbeit. Gleichzeitig freut es mich auch, dass wir drei neue Gesichter am Ratstisch haben, die sich schon gut eingearbeitet haben.

Welche Entwicklung – kommunal, national oder international – macht Sie besonders besorgt?

Zum einen finde ich die anhaltenden Kriegsaktivitäten, sei es im Gazastreifen oder direkt vor unserer Haustür in der Ukraine, äußerst besorgniserregend. Dabei dürfen wir auch die vielen anderen Kriegs- und Konfliktherde auf der Welt nicht aus den Augen verlieren – jeder einzelne davon bedeutet unermessliches Leid für die betroffenen Menschen.

Zum anderen machen mir die zunehmend schlechteren finanziellen Aussichten für unsere Kommunen große Sorgen. Wir erhalten seit Jahren zusätzliche Aufgaben zugewiesen, die über unsere eigentlichen kommunalen Kernaufgaben hinausgehen, uns aber dennoch abverlangen, Lösungen zu finden – sowohl personell als auch finanziell. Dies stellt uns vor immer größere Herausforderungen, die langfristig nicht ignoriert werden können.

Welches ist das wichtigste Projekt, das 2024 in Ihrer Gemeinde verwirklicht wurde?

Ich denke, das wichtigste Projekt war die Sanierung unserer Eissporthalle. Das über 40 Jahre alte Blechdach wurde entfernt, während das Unterdach und die Balken an vielen Stellen erneuert wurden. Zudem haben wir die Elektrohauptverteilung komplett modernisiert, einen neuen Trafo installiert und eine neue Schaltanlage eingebaut. Besonders stolz bin ich auf die Installation der Photovoltaikanlage auf dem Dach. Mit einer Leistung von 510 kWp liefert sie eine beeindruckende Menge an sauberer Energie. Ergänzt wird das System durch einen Batteriespeicher mit 168 kW, der uns auch in Zeiten mit wenig oder keiner Sonneneinstrahlung zuverlässig mit Energie versorgen kann. Alles in allem haben wir mit der Investition von über 1,1 Millionen Euro unsere Eissporthalle nicht nur saniert, sondern auch zukunftsfähig gemacht. Ich bin überzeugt, dass diese Maßnahmen unserer Gemeinde langfristig zugutekommen werden – ökologisch und ökonomisch.

Was ist die wichtigste Sache, die auf Ihrem Schreibtisch liegenblieb?

Spontan fällt mir nichts ein, was auf meinem Schreibtisch liegengeblieben wäre. Wir sind aktuell gut auf Kurs und konnten alle anfallenden Aufgaben entweder erfolgreich abschließen oder in Angriff nehmen. Natürlich gibt es immer laufende Projekte und Herausforderungen, aber ich bin froh, dass wir als Team in der Verwaltung und im Gemeinderat effizient arbeiten und unsere Gemeinde Schritt für Schritt voranbringen.

Was ist das wichtigste Projekt, das Sie 2025 in Ihrer Gemeinde angehen oder abschließen wollen?

Eine der größten Baustellen wird 2025 sicherlich der Neubau des kommunalen Kindergartens sowie die Erweiterung des katholischen Kindergartens auf dem neuen Kindergartencampus in Niedergebisbach sein. Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für die Familien und die frühkindliche Bildung in unserer Gemeinde.

Auch der Breitbandausbau wird weiterhin große Fortschritte machen und uns dem Ziel einer flächendeckenden Versorgung näherbringen. Darüber hinaus ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Wehrhalden mit einer angeschlossenen Garage für das Loipenfahrzeug und einer neuen Ortsverwaltung ein weiteres bedeutendes Projekt.

Was wird die Entwicklung in Ihrer Gemeinde 2025 besonders prägen?

Die oben genannten Projekte werden auch 2025 die Entwicklung unserer Gemeinde prägen. Besonders wichtig ist an dieser Stelle der Beginn der Erschließung des neuen Gewerbegebiets Rütteweidling. Mit diesem ersten Gewerbegebiet unserer Gemeinde schaffen wir nicht nur Raum für Neuansiedlungen, sondern auch wichtige Entwicklungsmöglichkeiten für bestehendes Gewerbe. Dieses Vorhaben unterstreicht unsere Zielsetzung, die wirtschaftliche Basis unserer Gemeinde zu stärken und gleichzeitig attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen zu schaffen. Gemeinsam mit den anderen laufenden Projekten legen wir damit einen Grundstein für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung.

Stellen Sie sich vor: Ein vermögender Gönner stellt Ihrer Gemeinde zwei Millionen Euro zur freien Verfügung. Wofür sollte dieses Geld eingesetzt werden?

Da der Eigenanteil für die Investition im Kindergartencampus nicht zu unterschätzen ist, denke ich, wäre das Geld dort gut und vor allem zukunftsgemäß angelegt.

Was wünschen Sie sich 2025 persönlich?

Für 2025 wünsche ich mir vor allem Gesundheit – sowohl für mich selbst als auch für meine Familie und alle Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde.

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