Herrischried hat einen Menschen verloren, der das Vereins- und Kulturleben in seiner Heimatgemeinde über Jahrzehnte maßgeblich und nachhaltig mitgestaltet hat. Bereits am 18. Mai starb nach einer schweren Infektionskrankheit im Alter von 82 Jahren Oskar Sandmann.

Mitgründer von drei wichtigen Herrischrieder Vereinen

Er war nicht nur fast 25 Jahre lang Gemeinderat, sondern Mitbegründer 1966 des Skiclubs Hotzenwald, 1996 des Fördervereins Freilichtmuseum Klausenhof sowie 2003 des Loipenvereins Hotzenwald. Außerdem war der Verstorbene unter anderem 25 Jahre als Wegewart im Schwarzwaldverein Herrischried aktiv.

1941 kommt Oskar Sandmann in Lochhäuser zur Welt

Oskar Sandmann wurde am 14. Dezember 1941 im Ortsteil Lochhäuser geboren, wo er fast sein ganzes Leben lang bis kurz vor seinem Tod wohnte. Nach dem Besuch der Schule in Kleinherrischwand arbeitete er zunächst in mehreren Sägereien, ehe er zur Deutschen Bundespost wechselte. Nach einem schweren Unfall ging der zuletzt beim Postamt Laufenburg beschäftigte Postbeamte 1996 vorzeitig in den Ruhestand.

Er wird erster Vorsitzender des neugegründeten Skiclubs

Am 21. Januar 1966 gehörte Oskar Sandmann nicht nur zu jenen 24 Personen, die im Café Rehwinkel den Skiclub Hotzenwald gründeten. Er war auch der erste Vorsitzende dieses heute mehr als 500 Mitglieder zählenden Vereins.

Das Loipennetz im Hotzenwald geht auf Oskar Sandmann zurück

Schon in den 1960er Jahren entdeckte Oskar Sandmann das Potential des Skilanglaufs. Er wurde zum Pionier dieser Sportart im Hotzenwald. Zusammen mit seinem Freund, dem damaligen Bürgermeister Horst Schmidgall, entwickelte er das noch heute bestehende Loipennetz. Dessen Keimzelle war die am Haus Sandmann startende Gugelspur. Die Loipen wurden zunächst zu Fuß, später mit einem Motorschlitten präpariert, an dem eine selbstgebastelte Spurplatte hing, auf der Oskar Sandmanns Sohn Stefan stand, um sie zu beschweren.

Bis zu 15.000 jährliche Besucher im Klausenhof

Den Klausenhof kannte Oskar Sandmann bereits, längst bevor dieser 1979 ins heutige Freilichtmuseum versetzt wurde. 1997 bis 2002 betreuten Oskar Sandmann und seine Frau Ellen die Einrichtung. Sie boten Führungen an und betrieben den Kiosk. Dass jährlich bis zu 15.000 Menschen das Freilichtmuseum besuchten, war auch das Verdienst des Ehepaars Sandmann.

1959 lernt er seine Frau Ellen kennen, die er 1962 heiratet

Die Berlinerin und der Ur-Hotzenwälder hatten sich 1959 im Schwarzenbacher „Sternen“ kennengelernt, wo der Gitarrist Oskar Sandmann zusammen mit anderen Musikern zum Maitanz aufspielte. 1962 heirateten beide in der Birnau. In den kommenden Jahren wurden die vier Söhne Martin, Stefan, Matthias und Bernhard geboren.

Mandatsträger in Wehrhalden und in Herrischried

Fast ein Vierteljahrhundert gehörte der von Wegbegleitern als stets ruhig, besonnen und ausgleichend beschriebene Oskar Sandmann dem Gemeinderat an. Zunächst war er in dieser Position nach 1962 in der damals noch selbständigen Gemeinde Wehrhalten verantwortlich, während der Kommunalreform dann 1974 bis 1976 im Übergangsgemeinderat der neuen Großgemeinde Herrischried. 1984 bis 1994 sollte er dann nochmals für zwei Amtsperioden dem Gremium angehören.

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