600 Jahre Klausenhof – ein Grund zum Feiern. Am Wochenende wurde das Jubiläum mit einem zweitägigen Fest begangen. Neben einem Festakt mit Staatssekretär Patrick Rapp vom Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gab es ein buntes und abwechslungsreiches Programm. Ganz im Zeichen des Brauchtums stand der Samstag, mehrere Brauchtumshandwerker zeigen altes Handwerk, das Heidewiebli und der Salpeterer nahmen die Besucher mit auf eine Reise in die Vergangenheit.

Zum Festakt hat sich viel politische Prominenz angesagt

Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst, dem sich der Festakt anschloss. Dabei konnte Bürgermeister Christian Dröse, Staatssekretär Patrick Rapp (CDU), die parlamentarische Staatssekretärin und Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD), die Landräte Martin Kistler (Waldshut) und Marion Dammann (Lörrach), den Landtagsabgeordneten Niklas Nüssle (Grüne), Bürgermeisterkollegen und einige andere begrüßen.

Früher sei es normal gewesen, dass ein neues Haus gesegnet worden sei, wahrscheinlich auch der Klausenhof, so Bürgermeister Dröse. Dass dieser Segen gehalten habe, sei heute, 600 Jahre später, sichtbar. Als eines der ältesten Häuser im Schwarzwald zähle der Klausenhof zu den einzigartigen Kulturdenkmalen in der Region.

Die Trachtenkapelle Herrischried sorgte für musikalische Unterhaltung.
Die Trachtenkapelle Herrischried sorgte für musikalische Unterhaltung. | Bild: Christiane Sahli

Der Rathauschef erinnerte daran, dass das Gebäude ursprünglich wenige hundert Meter vom heutigen Standort erbaut wurde und im Laufe der Zeit nach und nach verfiel. In einer, wie er sagte beispiellosen Aktion, sei das Haus abgebaut und Stein um Stein, Balken und Balken, am heutigen Standort wieder aufgebaut worden. Wichtig sei, das Andenken der Vorfahren hochzuhalten, „ohne sie wären wir nicht hier und vieles wäre nicht so, wie es ist“. Es gelte, die Erinnerung für die Nachwelt zu erhalten.

Staatssekretär Patrick Rapp spendet als Vertreter des Landes Baden-Württemberg der Gemeinde Herrischried zum 600-jährigen Bestehen des ...
Staatssekretär Patrick Rapp spendet als Vertreter des Landes Baden-Württemberg der Gemeinde Herrischried zum 600-jährigen Bestehen des Klausenhofs einen Baum. | Bild: Christiane Sahli

Der Klausenhof stehe für die kulturelle Vielfalt des Landes, mit der man versuche, die Menschen ins Land zu locken, erklärte Staatssekretär Rapp. Mit dem Klausenhof und anderen Einrichtungen könne man es schaffen, den Tourismus im Land auch ohne viel Schnee attraktiv zu machen. Das Thema Nachhaltigkeit nahm der Staatssekretär ebenfalls ins Visier: „Es ist falsch, den Begriff Nachhaltigkeit wie eine Monstranz vor uns herzutragen.“ Nachhaltigkeit sei früher selbstverständlich gewesen, ohne darüber zu reden, so Rapp weiter und meinte damit unter anderem die auf Beständigkeit angelegte Bauweise des Klausenhofes und andere Gebäude aus früheren Zeiten.

So manches alte Vehikel hatte den Weg zum Klausenhof gefunden.
So manches alte Vehikel hatte den Weg zum Klausenhof gefunden. | Bild: Christiane Sahli

Auch in heutiger Zeit brauche es Beständigkeit, an der man sich orientieren könne. Sein Wunsch für die Zukunft: Blühen und Wachsen, der Klausenhof sei dabei ein Symbol für Miteinander, Zusammenwachsen und Nachhaltigkeit im Umgang miteinander.

Staatssekretär Patrick Rapp (links) lässt sich von Bürgermeister Christian Dröse die wasserbetriebene Säge zeigen.
Staatssekretär Patrick Rapp (links) lässt sich von Bürgermeister Christian Dröse die wasserbetriebene Säge zeigen. | Bild: Christiane Sahli

Im Anschluss an den Festakt führte Bürgermeister Dröse die Ehrengäste durch das Museum mit seinen Nebengebäuden. Dabei war auch erstmals ein Hologramm im Obergeschoss des Klausenhofes zu sehen. Rund um den Klausenhof wurde ein buntes und abwechslungsreiches Programm geboten. Für musikalische Unterhaltung sorgten die Trachtenkapellen Herrischried und Hogschür sowie Alphornbläser, die Trachtenvereinigung Alt Hotzenwald zeigte Tänze.

Pizza aus dem Holzofen stand neben vielem anderen auf der Speisekarte.
Pizza aus dem Holzofen stand neben vielem anderen auf der Speisekarte. | Bild: Christiane Sahli

Kinder konnten Kräutersalz herstellen oder sich phantasievoll schminken lassen und der Automobilclub Hotzenwald prämierte das älteste Fahrzeug vor Ort. Für das leibliche Wohl sorgten örtliche Vereine und im Backhaus gab es Brot, Brötchen und Pizza aus dem Holzofen. Und auch das Wetter spielte entgegen den Voraussagen weitgehend mit, nur am Sonntagnachmittag regnete es. Rundum zufrieden mit dem Jubiläum zeigte sich Bürgermeister Dröse: „Ein sehr gelungenes und schönes Fest“.