Mit der Zukunft der Trinkwasserversorgung in der Gemeinde Herrischried beschäftigte sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung. Ein seitens der Verwaltung in Auftrag gegebenes Strukturgutachten wurde von Patrick Mülhaupt vom Ingenieurbüro Tillig im Detail vorgestellt. Das Gutachten gibt einen Überblick über die aktuelle Wasserversorgung inklusive einer Zustandsbewertung der insgesamt zehn Hochbehälter und Pumpwerke auf dem Gemeindegebiet.
Ziel ist nach Angaben des Ingenieurs eine langfristige Optimierung der Versorgung mit Trinkwasser. Mülhaupt stellte im Detail Maßnahmen vor, die kurz- bis mittelfristig umgesetzt werden könnten. Er sprach hier von einem Zeitraum bis zum Jahr 2050 für langfristige Maßnahmen. Patrick Mülhaupt betonte, dass keine Pflicht zur Umsetzung besteht. Bürgermeister Christian Dröse führte hierzu aus, dass für den künftigen Erhalt von Fördermitteln ein solches Strukturgutachten erforderlich ist.
Speichervolumen einiger Hochbehälter zu gering
Die Versorgung mit Trinkwasser ist in Herrischried ausschließlich auf gemeindeeigenen Quellen aufgebaut. In dem Gutachten wurden verschiedene Maßnahmen priorisiert. Bedingt durch die angenommene Einwohnerentwicklung und die Folgen des Klimawandels wurde das Speichervolumen der Hochbehälter untersucht. Die bis zum Jahr 2050 benötigte Speicherkapazität wurde entsprechend hochgerechnet. Hier zeigt sich, dass beim Speichervolumen einiger Hochbehälter zunehmend ein Defizit besteht.
Wasserbedarf wird steigen
Lag der maximale Wasserbedarf etwa aus dem Hochbehälter Rütte in den Jahren 2017 bis 2021 bei rund 60 Kubikmeter pro Tag, wird der Bedarf im Jahr 2040 bereits mit 75 Kubikmetern pro Tag beziffert. In den nächsten 25 Jahren wird dem Gutachten zufolge auch mit einem möglichen Rückgang der Quellschüttungen.
Als eine Maßnahme zur Sicherung der Trinkwasserversorgung werden in dem Gutachten unter anderem der Neubau einer Verbindungsleitung zwischen Wehrhalden und Herrischried sowie der Bau eines neuen Pumpwerkes angeregt. In dem Gutachten wird auch der Neubau des Tiefbrunnens Rüttmatt mit einer Förderleitung zum Hochbehälter Tannen empfohlen.
An die Hochbehälter Tannen, Wehrhalden, Rütte und das Pumpwerk Schellenberg sollen zudem Notstromaggregate angeschlossen werden. Die Erhöhung des Wasserangebots könnte durch Verbundlösungen erreicht werden. Ein Anschluss an das Wassernetz der Gemeinde Todtmoos wurde früher schon einmal untersucht, ist derzeit aber nicht geplant. Bei einer Umsetzung von Maßnahmen in den nächsten fünf Jahren werden die Kosten mit rund 2,969 Millionen Euro beziffert.