Sebastian Barthmes

Nur wenige Minuten Fußweg liegen zwischen seinem alten und dem neuen Arbeitsplatz: Vor rund 100 Tagen zog Sebastian Stiegeler, einstiger Leiter der Touristinformation, als neugewählter Bürgermeister in das Büro seines früheren Chefs. „Ich bin noch mitten in der Einarbeitung, aber ich bin angekommen, definitiv“, sagt er. Für ihn sei es nicht ganz einfach gewesen, einen anderen Status zu bekommen. War Sebastian Stiegeler sieben Jahre lang Kollege und Angestellter mit Leitungsfunktion, ist er nun Vorgesetzter. „Man fragt nicht mehr so viel zu verschiedenen Themen, sondern man wird gefragt“, beschreibt er eine wichtige Veränderung, auch wenn die Arbeit im Team im Mittelpunkt stehe.

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Auch mit der mehrjährigen Vorgeschichte als Mitarbeiter der Gemeinde Höchenschwand „kann man noch nicht alles wissen“, sagt der Bürgermeister. „Ich kenne die Mitarbeiter, ich kenne die Leute im Ort. Das vereinfacht die Einarbeitung“, auch wenn sie noch länger dauern werde. „Ich kenne die Mitarbeiter, ich kenne die Leute im Ort. Das vereinfacht die Einarbeitung.“

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Viele Gedanken hatte sich der Kandidat Sebastian Stiegeler im Vorfeld der Wahl gemacht, das Tagesgeschäft in der Verwaltung werfe aber die eigenen Pläne auch immer wieder über den Haufen. Als Beispiel nennt er die 18 Feuerwehreinsätze, die es allein seit dem Jahresanfang gegeben hat.

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Zwar habe sich an den Schwerpunkten, die er sich setzte, nichts geändert, aber der Zeitplan sei verschoben worden. „Das Tagesgeschäft war mir in der Fülle nicht so bewusst“, gesteht er ein. Manches Thema müsse tiefer durchdacht werden, Pläne werden verschoben, andere Dinge wurden bereits erledigt. 100 Tage seit dem Amtsantritt reichen, um den Blick auf kommunale Themen zu verändern, man ziehe andere Schlüsse, die Erwägungen ändern sich. Erlebt hat Bürgermeister Sebastian Stiegeler schon viel: Er hat die Interessen seiner Gemeinde in Stuttgart vertreten, auch eine Feier zur Verleihung der Ehrenbürger würde gab es schon. Bei mehreren Treffen lernten sich er und die Mitglieder des Gemeinderats kennen, sie erkundeten die jeweiligen Sichtweisen und Meinungen. „Es macht richtig Spaß“, sagt Stiegeler, mit dem hochmotivierten Gemeinderäten und Mitarbeitern könne man viel voranbringen, ist er überzeugt.

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Als er sein Amt antrat, habe er gedacht, die Digitalisierung werde schneller vorangetrieben. Damit meint er zum Beispiel die Neugestaltung der Gemeindewebseite oder das Einführen einer Gemeinde-App. Bald hatte er erkannt, dass andere Aufgaben zügiger umgesetzt werden müssen. Zum Beispiel die Mitarbeitersuche in fast allen Abteilungen. Die führte schneller als gedacht zum Erfolg. Unter den vielen qualifizierten Bewerbern waren sogar einige, die aus der Schweiz nach Deutschland zurückkehren wollten.

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Eine der Ideen, die er gleich umsetzte, ist die Bürgersprechstunden. „Sie werden sehr gut angenommen, es gibt den Bedarf. Da kommen positive und negative Themen auf den Tisch“, sagt Stiegeler, und er hofft, dass solche Gespräche einen Beitrag zu richtigen Entscheidungen leisten.

Fremdenverkehr ein wichtiges Standbein der Gemeinde

Fühlt er sich immer noch als Chef der Tourist-Information? Es sei in der Tat anfangs schwierig gewesen, seinen früheren Arbeitsbereich loszulassen. Doch das gelinge jetzt ganz gut und „ich sehe es als Chance, dass es dort eine neue Denkweise gibt“. Und über den Tourismus hinaus gibt es schließlich mehrere wichtige Themen, mit denen sich der Bürgermeister befassen muss.

In den kommenden sechs Monaten müsse die Gemeinde die Digitalisierung vorantreiben und zum Beispiel an der Einführung eines Ratsinformationssystems arbeiten. Auch die vielen Gedanken zu der Gestaltung des Areals rund um das alte Rathaus und das ehemalige Hotel Adenia müssten zu Papier gebracht und vorgestellt werden. In der Halle Attlisberg müssen die nötigen Brandschutzauflagen erfüllt und für die Grundschule über die Ganztagsbetreuung diskutiert werden.

Als Bürgermeister alles im Blick

„Es gibt schon viele Themen, die wir angestoßen haben“, sagt Stiegeler. Als Bürgermeister müsse er nun alles im Blick haben. Und es werde ihm bewusst, wie verzahnt alles ist. Um sich mit einem Projekt nicht womöglich selbst zu blockieren, müsse man Vieles genau bedenken. Um Verzögerungen zu vermeiden, müssen Aufgaben auch an die erfahrenen Mitarbeiter delegiert werden – und auch das müsse er noch besser lernen. „Man hat täglich mit Situationen zu tun, mit denen man nicht rechnet “, sagt Stiegeler. Das mache die Arbeit manchmal anstrengend und auf alle Fälle spannend.