Höchenschwand – Der Altbürgermeister und Jäger Werner Rautenberg löste mit Unterstützung seiner Familie nun ein altes Versprechen ein: Ein Brunnen ist nun vor wenigen Tagen von Pfarrer Ivan Hoyanic im Beisein von Gästen und Helfern geweiht worden.

Die Anlage lädt mit einer Sitzbank, Alpenliege und einer Linde, gespendet von Höchenschwander Bürgern, beim Brunnen aus Granitstein nun zum Verweilen ein. Eine polierte Schale in der Oberseite, auf welcher sich ein gleichmäßiger Wasserfilm ausbreitet, lässt das Wasser leise plätschernd über die gebrochene Seite abfließen.

Im Jahr 2022 wurde der Werner-Rautenberg-Weg eröffnet, ein Abschiedsgeschenk der Waldbesitzer nach 40 Jahren Dienst an ihren Vorsitzenden, den Bürgermeister. Damals habe Werner Rautenberg sich darüber so gefreut, dass er spontan gesagt habe, dass er einen Brunnen spendieren würde.

„In den 50er-Jahren war in den Dörfern des Unterbergs das Wasser knapp“, berichtet Rautenberg. Damals habe die ehemalige Gemeinde Tiefenhäusern diese Quelle oberhalb des Brunnens gefasst und eine Wasserleitung gelegt, um Wasser nach Tiefenhäusern hinaufzupumpen. Weil aber Wasser überall knapp war, habe man vor 60 Jahren den Zweckverband Gruppenwasserversorgung Höchenschwanderberg gegründet. Diese Wasserleitung hier sei trotzdem geblieben, allerdings habe sich der Wald darüber ausgebreitet.

„Aber Wasser ist da immer gelaufen, das ist eine Quelle, die unglaublich ergiebig ist, selbst vor zwei, drei Jahren, als die ganz trockenen Sommer waren“, sagt Rautenberg. Seit jetzt 22 Jahren habe die Familie Rautenberg die Tiefenhäuserner Jagd. „In diesen 22 Jahren ist diese Quelle nie versiegt, auch wenn alle Bächle am Berg trocken waren, weshalb ich die Idee des Brunnens als Jägerbrunnen hier verwirklichen wollte“, so Rautenberg weiter. Hat man den Trubel der Straße verlassen und kommt an den Ort, wo der Wald lichter wird und das Wasser in den Brunnen sprudelt.

Zwei Jahre habe es das Projekt schwer gehabt, sich gegen das Dickicht von Hindernissen zu behaupten – Beschlüsse, Diskussionen und verworfene Pläne hätten ihm, so Rautenberg, Steine in den Weg gelegt, sodass 2023 trotz großer Bemühungen ohne einen Spatenstich vorüber ging. „Nur der Stein war schon ausgesucht, von dem der Steinbildhauer Edelbert Wasmer gesagt hatte, jawohl der passt“. Dieses Jahr jedoch rollten die Maschinen. Das Okay der Grundstückseigentümer Renate und Johann Meier hatte er, auch von Bürgermeister Sebastian Stiegeler wurde das Projekt unterstützt, Wassermeister Andreas Denz nahm seine Arbeit auf, Manfred Fehrenbacher und Matthias Fehrenbacher schoben mit dem Bagger den Humus ab, Material, um das Plätzchen zu richten, gab es von Oswald Matt, und Ottmar Villinger holte mit seinem Traktor den Stein aus dem Wald. Thomas Vogelbacher und Bernhard Ebner vom Bauhof brachten weiteres Material und Maschinen.

„Irgendwann haben dann die Wasmers mit der Arbeit begonnen, und als ich an diesem Tag hierhergefahren bin, habe ich nur Staub gesehen“, so Rautenberg. Da habe er erstmals begriffen, wie schwierig es sei, aus einem Granit eine Schale herauszuschleifen.