Höchenschwand – Eine Werbung für die Blasmusik war am Samstagabend das gut besuchte Jahreskonzert des Musikvereins Aispel-Rohr im Kursaal des „Haus des Gastes“. Dirigent Frank Pohl hatte ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet, das von traditioneller Blasmusik über konzertante Literatur und südamerikanischen Rhythmen bis zur Weihnachts- und Tanzmusik reichte. Die Vorsitzende des Musikvereines, Evelin Stöckle, nutzte den Abend, um ihre Schwester Annabelle Steiger für ihre 25-jährige aktive Mitgliedschaft zu ehren. Durch das Programm führte informativ Corina Basler.

Ganz traditionell startete der Musikverein mit dem Marsch „AllgäuLand“ von Kurt Gäble in den Abend. Schon bei den ersten Takten präsentierte sich die kleine Blaskapelle gut vorbereitet. Zu den Höhepunkten des ersten Teils zählten die Stücke „Oregon“ von Jacob de Haan und „Bohemian Tequila“, bei denen die Musiker ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellten.

Oregon beschreibt eine abenteuerliche Zugfahrt durch die faszinierende Landschaft des im Nordwesten Amerikas gelegenen Staates. Das langsame Thema in Moll, gepaart mit Western- und Rockrhythmen, sowie melodiösen Passagen, waren nur einige Elemente dieser spannenden und abwechslungsreichen musikalischen Reise. Die Blasmusiker meisterten beeindruckend diese Komposition mit vielen Höchstschwierigkeiten.

Ein musikalischer Gegensatz war das sich anschließende Werk „Bohemian Tequila“. Die Komponisten Stefan Schwalgin und Norbert Gälle unternahmen hierbei den gelungenen Versuch, die bekannte Polka „Böhmischer Traum“ in lateinamerikanische Gefilde zu versetzen. Das Ergebnis war eine mitreißende Musik, bei der böhmische Gemütlichkeit und mexikanische Lebenslust harmonisch zusammenflossen. Mit der Polka „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagl ging es in die Pause. Mit der bekannten Weihnachtsmelodie „Mary´s Boy Child“ aus dem Jahre 1956 startete der Musikverein in den zweiten Teil.

Eine musikalische Herausforderung war die Komposition „Tangled“, bei der der Musikverein die schönsten Lieder aus dem Soundtrack zum Film „Rapunzel – neu verföhnt“ (2010) zu Gehör brachte. Der Arrangeur Takashi Hoshide hatte unter anderem die Titel „When Will My Life Begin?“, I´ve Got a Dream“, „Kingdom Dance“, „I See the Light“ und zu einem ins Ohr gehenden Medley zusammengesetzt. Mit der Tangomelodie „Hernandos Hideaway“, arrangiert von Stefan Schwalgin, setzte der Musikverein das Konzert fort. Schwalgin nutzte für sein Arrangement statt dem Tango-Rhythmus einen „Cha-Cha-Groove“, um die reichhaltige Latin-Percussion effektvoller in Szene setzen zu können. Diese musikalische Herausforderung setzte das Schlagwerk des Vereins gekonnt um. Zum Schluss eines beeindruckenden Konzertes erklang die „Feinschmecker-Polka“ von Ernst Mosch. Für den langanhaltenden Applaus bedankte sich Frank Pohl mit seinen Musikern mit weiteren Zugaben.