Stefan Pichler

Nach dem verstärkten Befall von Käferholz in den Jahren 2018 und 2019 auf dem Höchenschwanderberg kann die Höchenschwander Revierförsterin Elena Kummer auch für 2020 keine Entwarnung geben. Zusammen mit Markus Rothmund vom Forstbezirk West informierte sie in der jüngsten Gemeinderatsitzung über die aktuelle Situation im Landkreis und dem Gemeinde- und Privatwald auf dem Höchenschwanderberg. Vergleiche man die Borkenkäferzahlen des Jahres 2018 mit denen des vergangenen Jahres, sei ein kräftiger Anstieg festzustellen.

Anhaltende Trockenheit

Der Borkenkäferanteil für dieses Jahr lasse durch die anhaltende Trockenheit auf einen noch extremeren Anstieg der Fallzahlen schließen. Das Orkantief „Sabine“ im Februar habe im Landkreis insgesamt 65.000 Festmeter Sturmholz verursacht. Durch die Corona-Pandemie und dem gleichzeitigen verstärkten Borkenkäferbefall seit Ostern sei der Holzmarkt eingebrochen. „Die Aufarbeitung ist meist nicht kostendeckend möglich. Die Waldbesitzer müssten hier in Vorleistung treten“, sagte Elena Kummer in der Sitzung.

Arbeiten im Wald

Positiv für den Gemeinde- und Privatwald in Höchenschwand sei, dass von den in diesem Jahr insgesamt aufgearbeiteten 5788 Festmetern Holz 5421 Festmeter an die Firma Hohenzollern Forst verkauft werden konnten. Für die Arbeiten im Wald gab Kummer Hinweise zur Priorisierung. Zunächst sollten die für die Verkehrssicherung und Arbeitssicherheit notwendigen Arbeiten durchgeführt werden. Altes und frisches Käferholz sollte dabei getrennt gepoltert werden. In der Priorität 2 und 3 nannte die Försterin die Aufarbeitung des Sturmholzes gefolgt vom Einschlag des frischen Käferholzes auf großen, zusammenhängenden Fichtenbeständen aber nur dann, wenn der Käfer sicher noch nicht ausgeflogen sei. Es folgten in der Priorität 4 und 5 frisches Käferholz auf Risiko-Standorten und der Einschlag des alten Käfer- und Totholzes.

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Markus Rothmund informierte über die Neuorganisation des Forstes im Jahr 2020 und die Fördermaßnahmen in diesem Jahr. Die Beratung der Waldbesitzer sei auch 2020 kostenlos. Die Betreuung bis zu einer Waldfläche von 50 Hektar erfolge Fallbezogen. Die Kosten seien zu 70 Prozent förderfähig.

Fichte auf dem Rückzug

Bei der ständigen Betreuung von Flächen ab 50 Hektar werde ein Treuhandvertrag und ein Holzerntevertrag geschlossen. Hier gebe es unterschiedliche Fördersätze, sagte Rothmund. Für die Aufbereitung des Schadholzes habe sich die Fördersumme von drei Euro pro Festmeter auf fünf Euro erhöht. Weitere Förderbeträge nannte Rothmund für den Transport, die Lagerung, das Entrinden, für das Käfermonitoring und die Verkehrssicherung der Straßen. Ganz allgemein sahen Elena Kummer und Markus Rothmund die Fichte auf dem Rückzug. So komme diese Baumart im Landkreis nur noch auf zwei Prozent der Waldflächen vor.

Baumsorte für höhere Lagen

Durch den Klimawandel und den damit verbundenen Anstieg der Temperaturen sollte diese Baumsorte bei der Aufforstung nur noch in den höchsten Lagen des Schwarzwaldes verwendet werden. Fragen des Gemeinderates gab es zu einer Pressemitteilung des Landwirtschaftsministers Peter Hauk über einen vom Land beabsichtigten Klimawandelfonds und der in Höchenschwand beabsichtigten Waldflurbereinigung.

Waldflurbereinigung

Einzelheiten über den Klimawandelfond konnte Markus Rothmund nicht nennen, da weder die Höhe des Fonds noch die Größe der geförderten Flächen bekannt seien. Bei der Waldflurbereinigung glaubt Rothmund an einen Unterbruch von ein bis zwei Jahren, bis sich die Situation im Wald wieder etwas normalisiert habe.