Die Gesellschafter der Fachkliniken Sonnenhof in Höchenschwand haben im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Gemeinde, insbesondere im Bereich des Gesundheitswesens, einen Antrag auf Änderung des Bebauungsplans „Im oberen Brühl“ im vereinfachten Verfahren gestellt. Die erlaubten Nutzungsarten sollen erweitert werden.
Im Mai hatte das Unternehmen eine Voranfrage beim Landratsamt Waldshut gestellt. Von dort gab es keine Einwände. Am Montag erläuterte nun der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde, Stefan Dorfmeister, der nun geschäftsführender Gesellschafter der Fachkliniken ist, in der Gemeinderatssitzung die Pläne. Der derzeit gültige Bebauungsplan aus dem Jahr 1973 sehe auf den zwei Grundstücken, die sich im Eigentum des Unternehmens befänden, ein Sondergebiet vor. Die Zweckbestimmung laute „Sanatorium“ und umfasse alle damit in Verbindung stehenden Nutzungsarten wie Stellplätze, Tiefgarage und Cafeteria.

Durch die beantragte Änderung solle nun die zukünftige Nutzungsart klarer definiert werden. „Wir beantragen die Nutzung dahingehend auszuweiten, dass nun auch Einrichtungen des betreuten Wohnens, der Tagespflege und ein medizinisches Angebot bis hin zur Errichtung eines medizinischen Versorgungszentrums zulässig sind“, sagte Dorfmeister.
In der Sitzung wurde insbesondere die beantragte Anpassung der zulässigen Grundflächenzahl von derzeit 0,3 auf 0,8, die Kosten für die Erschließung sowie beim Bau des Gesundheitszentrums die mögliche Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen im Ort kritisch hinterfragt. Die Gemeinderäte Annika Villinger und Hermann Querndt (SPD) begrüßten zwar grundsätzlich die Erweiterung des Angebots der Fachkliniken, sahen jedoch bei der Anpassung der Grundflächenzahl auf 0,8 die Gefahr des Errichtens von weiteren Großgebäuden im Ort von mehr alsn 50 Meter Länge.
„Da die maximale Anzahl der Wohnungen im Bebauungsplan nicht geregelt ist, könnten 48, aber auch 100 Wohnungen entstehen“, rechnete Annika Villinger vor. Da sie auch beim Bau des Gesundheitszentrums eine mögliche Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen im Ort befürchtete, forderte sie vor einer Abstimmung zur Änderung des Bebauungsplanes eine Information der Bevölkerung.
Diesen Antrag unterstützte aber die Mehrheit der Gemeinderäte nicht. Stefan Dorfmeister gab sich bei der Frage der Grundflächenzahl kompromissbereit. „Auch eine Festlegung auf 0,6 wäre in Ordnung“, sagte er.
Zuversicht
Gemeinderat Andreas Zimmermann befürwortete für die Fraktion Bürgerliste Höchenschwand das neue Projekt und sah auch keine Konkurrenz zu bestehenden Einrichtungen im Ort. Bei der Frage der Erschließung gab er sich zuversichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung gefunden werde. Auch befürchtete er nicht den Bau von „Riesengebäuden“. „Ich bin mir sicher, dass hier nur so große Gebäude errichtet werden, wie wir sie schon mehrfach im Ort haben“, sagte er.