Höchenschwand – Die etwa 60-köpfige Narrenzunft Tannenzäpfle fiebert der heißen Phase der Fastnachtssaison entgegen. Ein nicht weg zu denkender Bestandteil des närrischen Treibens in Höchenschwand ist der Umzug am Fasnachtsamstag, 1.¦März. Nach vielen Vorbereitungen können Zunftmeister Martin Hagenbucher und seine Zäpfle um 14.11¦Uhr den Startschuss geben.

Dann steppen die Hexen und Geister, Fußgruppen und Narrenzünfte, Musikkapellen und Guggenmusiken ausgelassen durch die Straßen Höchenschwands. Die Einladungen an die Narren, das Ausweisen ihres Platzes im Aufstellungsbereich an diesem Tag und die Parkmöglichkeiten: Die Liste für einen korrekten Ablauf vor, während und nach dem Umzug ist lang. Hierbei kann sich der Zunftmeister auf Zäpfle wie Armin „Cheesy“ Kessler verlassen. „Wir teilen uns die Arbeit auf. Cheesy beispielsweise macht das mit den Einladungen“, verrät der Zunftmeister.

Und nach dem Umzug ist vor dem Umzug: Die Einladungen für den Umzug in diesem Jahr gingen gleich nach der vergangenen Fasnacht raus. Davor überlege man sich, welche Gruppen man einladen wolle, dass die Veranstaltung ausgewogen und abwechslungsreich wird. Dann werden die Rückmeldungen abgewartet und die Reihenfolge der Gruppen festgelegt. Noch vor dem Umzug sei ein Team unterwegs, das mit Holztafeln mit den Zunftnamen und Startnummern kennzeichnet, wo sich die Teilnehmer aufstellen sollen, ein weiteres, das die Busse beispielsweise unterhalb des Haus des Gastes oder am einstigen Höhensanatorium einweist. Das sei nicht immer einfach, besonders, wenn viel Schnee liegt. „Das mit den Bussen machen Matthias Baumgartner, Tobias Vogelbacher, Raimund Grass.“ Um keine der Gruppen bei der Reihenfolge am Start zu benachteiligen, habe man sich entschieden, dass es am einfachsten und gerechtesten sei, sie so aufzustellen, wie sie sich anmelden. An der Spitze des Festzuges laufen stets die Tannenzäpfle und die Zäpflemusik, dann der hiesige Kindergarten – das sei fix. Der sie begleitende Narrenbaum habe eine zweite Verwendung, freut sich der Zunftmeister – er stand vorher als Weihnachtsbaum auf dem Kurhausplatz.

Werden die Tannenzapfen als Eintrittsticket von den Zunftmitgliedern selbst gesucht und gefertigt? Früher habe man sie selbst gesucht und getrocknet, betont der Zunftmeister. Jedes Jahr nimmt sich die Zunft erneut vor, dies wieder zu tun, weil es ein schönes Zusammensein sei. Aber man bräuchte sehr viel Platz zum Trocknen, ansonsten würden sie faulen. „Schlussendlich bestellen wir sie sackweise – ein Sack hat zehn Kilogramm – bei einem Versandhändler und wenn die Männer die Fähnle aufhängen, binden die Frauen Schnüre an die Zapfen.“ Zum Verkaufen kämen dann immer 50 der Tannenzapfen in ein Bastkörble. Ferner müssten an den Einfahrtsstraßen Absperrungsbarken und Zunftmitglieder stehen, etwa zum Verkaufen der Eintrittszapfen. Auch vier Toilettenboxen würden bereitstehen, so Hagenbucher. Deren Miete kostet aber 800¦Euro. Ehe der Alltag zurückkehrt, müsse aufgeräumt werden. Dafür gebe es einen Aufräumtrupp, der speziell dort Müll einsammelt, wo sich die Gruppen aufgestellt hatten, sowie um den Kurhausplatz und das Haus des Gastes.

Die Gemeinde und der Bauhof unterstützen die Zunft – beim Absperren und beim Reinigen mit der Kehrmaschine. Allein könne das die Zunft gar nicht bewerkstelligen. „Auch die Bürger legen manchmal Hand an, denn das gibt es schon, dass mal etwas übersehen wird.“