Höchenschwand – Dass es in Blasmusiken wichtige Tätigkeiten gibt, die über das Musikmachen hinausgehen, bekommt ein Konzertbesucher gar nicht mit. Hierzu zählt die Wartung der Holz- und Blasinstrumente durch den Instrumentenwart. Bei der Trachtenkapelle Amrigschwand-Tiefenhäusern kümmert sich Niklas Brantner um diese Aufgabe.

Zwar pflegen die über 73 Musiker des Stammorchesters und die Nachwuchsmusiker des Vereins die erhaltenen Musikinstrumente in Eigenverantwortung. Aber: „Die Nachwuchsmusiker kaufen meist noch kein Instrument selber, im Stammorchester sind es etwa die Bässe, die der Musik gehören, weil dies teure Instrumente sind. Trompeten oder andere Blasmusikinstrumente werden von vielen Musikern selbst angeschafft“, sagt Brantner. Bei Problemen, wenn etwa ein Mundstück benötigt wird, das verloren ging, ist Brantner gefragt. Er verwaltet viele Instrumente. Er überwacht ihre ordnungsgemäße Behandlung und ist auch Ansprechpartner, wenn ein Musiker ein Instrument braucht. 70 seien derzeit im Umlauf, verrät er, 15 weitere gehörten darüber hinaus zum Bestand. Jedes Musikinstrument ist wertvoll. 10.000 Euro kann ein Bass, eines der teuersten Instrumente, ungefähr kosten.

Das macht einen sorgsamen Umgang selbstverständlich. „Kratzer, verbogene Mechaniken, Fleckenreste oder bei Holzinstrumenten Holzabsplitterungen sowie Risse im Holz lassen sich durch gewissenhafte Behandlung vermeiden“, so der 23-Jährige und gibt noch einen Rat: Für alle Blasinstrumente sei es wichtig, dass sie nach jedem Spiel gründlich gereinigt werden, da schimmelndes Kondenswasser und Speichelreste nicht nur unappetitlich seien, sondern auch das Instrument angreifen. „Reparaturarbeiten machen wir grundsächlich nicht selbst, sondern bringen sie ins Musikatelier, da es meistens größere Schäden sind. Auch Ersatzteile werden im Musikatelier besorgt“, erklärt Brantner. Eine Reparatur dort kann durchaus teuer sein, sagt er.

Damit er nicht den Überblick über den Instrumentenpark verliert, hat Brantner sich aufgeschrieben, wer welches Instrument erhalten hat. Er möchte, das hat er mit dem Vorstand abgesprochen, die Daten zeitnah digitalisieren und alle Instrumente registrieren. Als Instrumentenwart benötige man technischen Verstand, man müsse verstehen, wie die Instrumente aufgebaut sind, wie mechanische Abläufe funktionieren und welche Einzelteile für den Betrieb nötig sind, so Brantner.