Höchenschwand – Matthias Flierl, Bezirkskantor, am Spieltisch und Clemens Losch, Stadtkapellmeister der Stadt Langenzenn, an der Trompete ließen nach einstündigem Konzert in der Kirche St.¦Michael in Höchenschwand begeisterte Zuhörer zurück. Es war ein Aufeinandertreffen, das höchsten musikalischen Genuss versprach. Hier die Trompete, die strahlend dominierte oder mit dunklem, gedämpftem Ton sehr melancholisch klang, dort die Orgel – ein Klangwunder in sich mit unzähligen Klangfarben-Kombinationen. Pompös und majestätisch begannen sie im Fanfarenstil mit Heinrich VIII. „Pastime with good company“, auch bekannt als „The King‘s Ballad“, wobei die Trompete das Echo der Orgel spielte.

Johann Sebastian Bachs „Pastorella“ für Orgel erinnerte an die Sinfonia aus dem zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums (1734). Das Werk zeigte trotz des Eindrucks zarter Schlichtheit eine bemerkenswerte Satzkunst und Formvollendung – auch wenn die Folge der Tonarten nicht selbstverständlich waren. Während 60 Minuten spannten die Musiker einen musikalischen Bogen, bezogen neben den Altmeistern Bach und Clarke Komponisten wie Giambattista Martini (Largo in E), Camille Saint-Saens (Romance in F-Dur), Giuseppe Torelli (Sonata in D-Dur in Andante-Allegro-Grave-Allegro) ein, verwiesen auf Joseph Gabriel Rheinberger (Pastorale G-Dur) und fanden bei zeitgenössischen Musikern wie Helmut Walcha musikalischen Zündstoff.

Klangfülle und kantable Innigkeit waren die Attribute, die der klingenden Architektur und dem energetischen Musizieren des Duos entsprachen. Solotrompeter und Kantor zeigten technische Brillanz und Virtuosität gepaart mit gefühlsbetonter Spielfreude. Der Erlös des Abends floss, wie Ludwig Kefer, Vorstand der Trachtenkapelle Höchenschwand betonte, in die Kasse der Höchenschwander Jungmusiker.