Höchenschwand – In den Abendstunden des 26. Juni 2024 stand über Höchenschwand eine Gewitterzelle mit der Folge von Starkregen und Überschwemmungen in den Ortsteilen Amrigschwand und Segalen. Auch die Gemeindestraße durch das Fohrenbachtal im Ortsteil Strittberg war betroffen und musste voll gesperrt werden. Die Vorstellung der Schäden an dieser Straße stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bürgermeister Sebastian Stiegeler gab einen Situationsbericht. Die Feuerwehr sei um 19 Uhr alarmiert worden. Durch die heftigen Regenfälle sei Wasser in einige tiefer liegende Gebäude in Amrigschwand und in Segalen eingedrungen, sodass Keller vollgelaufen sind. Auch die unterspülte Fohrenbachstraße musste gesperrt werden. Bis zum heutigen Tag sei die Straße immer noch nicht freigegeben. „Ich will mich dafür einsetzen, dass die Dauer der Sperrung auf das unumgängliche Maß beschränkt bleibt. Wir wollen kein zweites Albtal in unserem Ort“, sagte der Bürgermeister.
Hardy Gutmann vom gleichnamigen Höchenschwander Planungsbüro gab einen Überblick über das Schadensbild. Er hatte die Straße zusammen mit dem Höchenschwander Bauhofleiter, Thomas Vogelbacher, am Tag nach dem Gewitter besichtigt. Vom Pumpwerk Strittberg bis zur Fohrenbachmühle sei der Fahrbahnrand auf einer Länge von drei Kilometern an vielen Stellen unterspült worden und der Untergrund teilweise weggebrochen. „Es gibt einige Stellen, an der der Unterbau senkrecht bis zu einer Tiefe von sechs bis sieben Metern abgebrochen ist. Die meisten Querdohlen seien durch Geschwemmtes verstopft. „Wer die Straße in diesem Zustand befährt, handelt grob fahrlässig, denn die Situation ist brandgefährlich“, warnte Gutmann.
Die verbauten Querdohlen reichen für solche Starkregenlagen nicht aus, so Gutmann. Die Abbrüche müssen mit Vorlagesteinmauern gesichert, mit Drainagematerial aufgefüllt und entsprechend verdichtet werden. An einigen Stellen müsste der Bachverlauf von der Fahrbahn weggedrückt werden, weshalb die Umweltbehörden in die Arbeiten eingebunden werden müssen. Bei einer ersten Kostenschätzung ging Gutmann von rund 500.000 Euro aus. Hier seien aber die Vorgaben der Behörden noch gar nicht eingerechnet.
In zwei bis drei Wochen sei eine erneute Begehung des Fohrenbachtals notwendig. Mit viel Glück könnte mit den Baumaßnahmen Ende September begonnen werden. Bei einem späteren Beginn verschiebe sich die Öffnung der Straße entsprechend. Gutmann schätzt, dass bei einem optimalen Verlauf die Fohrenbachstraße Ende Februar 2025 geöffnet werden könne.
Die 500.000 Euro müssten zunächst über den Gemeindehaushalt getragen werden, so Stiegeler. Er hoffe aber, dass das Land Baden-Württemberg für einen Teil der Kosten aufkomme.