Frau Wilde, worüber wollte der Kurverein die Höchenschwander Bürger anlässlich der Versammlung informieren?
Der Kurverein ist ein sehr passiver Verein, alle Aktivitäten gingen in der Vergangenheit zumeist vom Vorstand und nicht von unseren Mitgliedern aus. Mit dieser Einladung haben wir kreative Köpfe und tatkräftige Hände gesucht, damit sich unser Verein neu ausrichten kann. Wir möchten mit dem Kurverein zukünftig vermehrt thematische Schwerpunkte setzen. Wir denken da unter anderem an touristische Attraktionen, saisonale- oder gastronomische Events oder Veranstaltungen, die am Wochenende stattfinden. Angedacht sind auch Aktivitäten zu einer langfristigen Verschönerung unserer Gemeinde.
Wie war die Resonanz auf die
Veranstaltung?
Der Besuch war zufriedenstellend. Im Ergebnis gab es einige neue Mitglieder mit interessanten Ideen, darunter auch die neue Geschäftsführerin der Fachkliniken Sonnenhof, Sharon Vinel, und der Bauleiter für den Umbau der ehemaligen Klinik Silvasana, Rene Scheffel. Beide wollen mitarbeiten, den Ort attraktiver zu machen. Ganz allgemein hat der Abend aber auch gezeigt, dass wir uns in der Führung des Kurvereins breiter aufstellen müssen.
Wie sollen die Ergebnisse nun
umgesetzt werden?
Wir haben am Mittwoch, 25. September, 19 Uhr, im Haus des Gastes ein weiteres Treffen. Dazu wollen wir die Mitglieder und Interessierte einladen. An diesem Abend soll die thematische Ausrichtung des Kurvereins vorangebracht werden. Da in diesem Jahr auch Vorstandswahlen anstehen, möchte ich für eine Beteiligung im Vorstand werben. Allgemein suchen wir jüngere Mitglieder, denn unser Verein hat einen hohen Altersdurchschnitt. Ich möchte auch für eine aktivere Beteiligung werben.
Gibt es weitere Überlegungen?
Tatsächlich denken wir auch über einen neuen Vereinsnamen nach, unseren jetzigen Namen halte ich für veraltet und verstaubt. Seit vielen Jahren gibt es in Höchenschwand faktisch keinen Kurbetrieb mehr. Mit dem Namen Kurverein kann niemand etwas anfangen. Wir brauchen meiner Meinung nach etwas Neues, Moderneres.
Welche Veranstaltungen hatte der Kurverein im Lauf seines Bestehens eigentlich ins Leben gerufen oder organisiert?
Hier ist natürlich die Schlemmermeile zu nennen, aber auch der sehr erfolgreiche Strohskulpturenwettbewerb, den wir aber nach einigen Jahren an die Gemeinde abgegeben haben. Der Aufwand war für unseren kleinen Verein einfach zu groß. Zu nennen sind aber auch Wanderwege wie beispielsweise der Speckwanderweg, die Verschönerung des Wassertretbeckens durch einen Barfußpfad, das Aufstellen einiger Sonnenliegen im Außenbereich unseres Ortes, oder die Spende von Bäumen, die am Barfußpfad für Schatten sorgen.
Warum wurde die doch sehr erfolgreiche Höchenschwander Schlemmermeile eigentlich eingestellt?
Das hatte mehrere Gründe. Zum einen sind die Kosten exorbitant gestiegen. So mussten wir allein für das DRK mehr als 1000 Euro aufbringen. Das größere Problem war aber, dass es die beteiligten örtlichen Betriebe personell nicht mehr geschafft haben. Die Schlemmermeile fand ja im August während der Sommerferien statt, wo alle gastronomischen Betriebe ohnehin stark belastet sind. Ein weiteres Problem war die Lärmbelästigung durch dieses Straßenfest. Wir hatten in den letzten Jahren mehr und mehr Probleme, die gastronomischen Betriebe ins Boot zu holen – und dann kam Corona.
Wird nun über eine Alternative für die Veranstaltung nachgedacht?
Ja, natürlich. Wir überlegen zurzeit, anstatt der Schlemmermeile einen kulinarischen Spaziergang durch Höchenschwand anzubieten. Bei einer solchen Veranstaltung könnte beispielsweise die Vorspeise eines mehrgängigen Menüs von einer Gaststätte und alle weiteren Gänge jeweils durch einen anderen Gastronomen angeboten werden. So könnten wir mehrere Betriebe in dieses neue Konzept einbinden, ohne dass dafür dann zusätzliches Personal benötigt wird.
Fragen: Stefan Pichler