Auf den Beinamen „Dorf am Himmel“ sind die Höchenschwander besonders stolz. Denn der Hauptort und seine zehn Ortsteile liegen mit ihrer Höhe zwischen 400 und 1015 Metern vor allem im Herbst- und Winter über der Nebelgrenze. Stolz ist die Gemeinde auch auf das vielfältige Engagement ihrer Bürger, wie Max Kefer und Waldemar Hug.

Max Kefer will die Leidenschaft für die Geschichte Höchenschwands wecken

Die Geschichte von Höchenschwand und der Grafschaft Hauenstein hat Max Kefer schon als Schüler interessiert. So wurde er als jüngstes Mitglied in der historischen Einungsversammlung der Grafschaft Hauenstein am 12. März 2018, 21-jährig, zum Nachfolger von Altbürgermeister Werner Rautenberg, als neuer Höchenschwander Einungsmeister gewählt.

Der 27-Jährige wurde in Waldshut geboren, ist in Höchenschwand aufgewachsen und lebt in der Gemeinde. Er fühlt sich im Dorf am Himmel wohl. Das Dorf zeichne ein aktives Vereinsleben aus und biete alles, was man zum Leben braucht. Besonders gefällt ihm die offene Landschaft mit seinen Tälern und Wäldern und die Lage des Ortes auf einem Hochplateau, das einem ungehinderten Blick auf das Panorama der Schweizer Alpen bietet.

Der Verein zur Förderung und Erhaltung der historischen Einungsmeisterversammlung der Grafschaft Hauenstein im Gasthof „Hirschen“ in Dogern wurde vor 28 Jahren gegründet, erzählt Max Kefer. Dieser hält gemeinsam mit den Einungsmeistern und dem Rebmann die Geschichte der Grafschaft lebendig, die zur Zeit der Herrschaft der Habsburger über Vorderösterreich als politisch-geografische Verwaltungseinheit im Südschwarzwald bestand.

Max Kefer an einer Schautafel für den Sagenpfad im Kurpark Höchenschwand.
Max Kefer an einer Schautafel für den Sagenpfad im Kurpark Höchenschwand. | Bild: Stefan Pichler

Ihm gefallen die Projekte des Fördervereins, durch die an die Geschichte der Grafschaft erinnert werden soll. Als Beispiel nennt Kefer das Malen von Fassadenbildern, in deren Mittelpunkt die Hauensteiner Tanne und die acht Eichhörchen stehen. Ein weiteres Projekt sind die Pflanzaktionen, mit denen die Schäden durch Stürme, Trockenheit und dem Borkenkäfer gemildert werden sollen.

Für Max Kefer ist es wichtig, sich für den Erhalt der Dorfgemeinschaft zu engagieren. So bringt er sich aktiv in das Vereinsleben der Gemeinde ein, spielt als Flügelhornist in der Trachtenkapelle Höchenschwand oder ist Mitglied in der Feuerwehr und der Narrenzunft.

Regelmäßig beteiligt er sich als Führer an dem neuen Format Kultour, einem Spaziergang durch das Dorf am Himmel der Trachtentanzgruppe Amrigschwand-Tiefenhäusern und überraschte dabei durch seine profunden Kenntnisse über den Schwarzwald, dem Hauensteiner Land und der Entwicklung des Dorfes Höchenschwand.

Auch beim jüngst eröffneten Höchenschwander Themenweg Sagenpfad, bei dem die Geschichte der Grafschaft ebenfalls eine Rolle spielt, hat sich Kefer eingebracht. Dafür hatte er Informationen, Sagen und Geschichten zusammengetragen, die auf dem Sagenbüchlein des Höchenschwander Bürgers, Reinhard Keller, basieren.

An markanten Punkten im Ort stehen Bilderrahmen aus Holz, hier der Rahmen beim Neuen Friedhof in Höchenschwand.
An markanten Punkten im Ort stehen Bilderrahmen aus Holz, hier der Rahmen beim Neuen Friedhof in Höchenschwand. | Bild: Stefan Pichler

Dieser Themenweg macht die Geschichte des Höchenschwander-Berges von der Eiszeit bis heute erlebbar, sagt Kefer. Mit dem eingeschlossenen Waldlehrpfad gibt es zusätzlich Informationen zum Lebensraum Wald und zur Geschichte und Geologie der Region.

Die Kunstwerke von Waldemar Hug spenden in schwerer Zeit Trost

Über Höchenschwand hinaus wurde Waldemar Hug durch seine kleinen und größeren Kunstwerke aus Holz bekannt, die entlang der Wanderwege stehen. Vor einigen Jahren habe er noch als Forstarbeiter in den Wäldern gearbeitet und in dieser Zeit seiner Kreativität freien Lauf gelassen und ab und zu mit der Motorsäge aus Baumstümpfen Stühle gesägt.

„Einige dieser Sitzgelegenheiten sind erhalten geblieben und stehen noch heute in den Wäldern der Gemeinde Höchenschwand“, erzählt Hug.

Der 56-Jährige Forstwirt arbeitet als Haustechniker bei der AOK in Waldshut und wurde in Remetschwiel geboren. Seit der Hochzeit mit seiner Ehefrau Petra vor 35 Jahren, lebt er in Höchenschwand. Er liebt die Natur und das Leben in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Besonders lobt er das aktive Vereinsleben und die freie Lage des Ortes, mit seinem Panoramablick auf die Schweizer Alpen.

Wer heute auf dem Wolfssteig beim Wanderparkplatz Kreuzstein spazieren geht, stößt schon nach wenigen Metern auf drei Baumstümpfe, in die ein Herz, ein lustig dreinschauender Hase und ein in seinen Bau schlüpfender Bär gesägt wurde.

Waldemar Hug bei der Holzeule am Parkplatz „Kreuzstein“.
Waldemar Hug bei der Holzeule am Parkplatz „Kreuzstein“. | Bild: Stefan Pichler

„Die drei Skulpturen habe ich geschaffen, um die Spaziergänger in den schweren Coronazeiten etwas aufzuheitern“, sagte Hug. Nachdem er die Erlaubnis vom Förster Robert Becker erhalten hatte, sei er mit seiner Motorsäge ans Werk gegangen.

Obwohl Hug sich nicht als Künstler sieht, zeigen die drei Skulpturen seine künstlerische Begabung. Mit der grob schneidenden Kettensäge hatte er mit ruhiger Hand die drei Figuren modelliert. „Die erste Skulptur, ein Herz, war für mich ein erster Versuch“, erzählte Hug.

Nachdem er mit dem Ergebnis zufrieden war, wagte er sich mit seiner Kettensäge an schwierigere Arbeiten. So zaubert er mit filigraner Technik einen freundlich dreinschauenden Osterhasen, der mit seinem Hängeohr viele Spaziergänger amüsiert. Mit dem Schriftzug „Ich bleib daheim“, den Hug an der Unterseite seiner dritten Skulptur, dem Bären, angebracht hatte, wollte er humorvoll an die damaligen Beschränkungen der Corona-Pandemie erinnern.

Zwischenzeitlich steht am Eingang des Parkplatzes noch eine Eule, die ebenfalls aus einem Baumstumpf von Hug modelliert wurde.

Bürgermeister Sebastian Stiegeler, der von der künstlerischen Begabung des Forstwirtes begeistert war, bat Hug, weitere Kunstwerke aus Holz entlang der Wanderwege zu schaffen. Zwischenzeitlich können sich Wanderer und Spaziergänger an 15 Skulpturen erfreuen.

Der Brunnen im Kurpark lädt zum Verweilen ein.
Der Brunnen im Kurpark lädt zum Verweilen ein. | Bild: Stefan Pichler

Auch am Vereinsleben beteiligt sich Waldemar Hug. Er ist seit vielen Jahren aktives Mitglied im Wintersportclub Bannholz und war dort lange im Vorstand. Er hat als Trainer die C-Lizenz abgelegt, gibt im Winter Langlaufkurse und betreut im Sommer eine Laufgruppe des Vereins.

Die große Leidenschaft von Waldemar Hug ist das Radfahren. Er ist Mitglied der „Weißen Hasen“, einer Radfahrgruppe von 22 Mitgliedern aus Weilheim und Höchenschwand. „Wir trainieren jede Woche“, erzählt Hug. Zwei bis drei Mal im Jahr gibt es mehrtägige Fahrradausflüge. Die Radfahrgruppe unterstützt auch die Aktion Stadtradeln.

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Höchenschwand in Zahlen, Daten, Fakten

  • Kreis: Waldshut
  • Fläche in Hektar: 2956
  • Bevölkerung: 2572
  • Einwohner pro km²: 87
  • Pendler: aus: 962, ein: 443
  • Altersdurchschnitt: 48,8
Bild 5: So machen wir Höchenschwand besser: Sie schenken den Menschen ein Lächeln
Bild: SK
  • Bildung: eine Grundschule
  • Miete pro m² in Euro: 6,76
  • Wohnung Kaufpreis pro m² in Euro: 2319,48
  • Haus Kaufpreis pro m² in Euro: 3152,18
  • Bautätigkeit: Aktuell gibt es in Höchenschwand einen Bauplatz im Ortsteil Strittberg, der verkauf- und bebaubar ist. Zudem gibt es zwei Bauplätze im Ortsteil Attlisberg, welche dieses Jahr noch erschlossen werden und dann in den Verkauf gehen werden. Die Gemeinde arbeitet daran, dass ein weiteres Baugebiet „Attlisberg Nordwest“ noch dieses Jahr auf den Weg kommt, so dass dort die Erschließung in 2025 gemacht wird und ein Abverkauf ab dann möglich erscheint.
  • Fernverkehr: nein
  • Regionalbahn: nein
  • Schwimmbäder: 1 Freibad
  • Gastro: ja
  • Pflegeheime/Seniorenzentren: ja
  • Hausärzte: 1
  • Kitaplätze: In der Kita gibt es aktuell im Kleinkindbereich – Krippe (bis drei Jahre) keine verfügbaren Plätze – alle 20 Plätze sind belegt. Im Kindergarten sind wenige Plätze verfügbar, bedingt beispielsweise durch Wegzug. Die genaue Zahl kann die Gemeinde nicht nennen, da dies variiert, aber grundsätzlich sind rund fünf Plätze verfügbar (von 105 Plätzen). Die Betreuungsquote Ü3 liegt bei 100 Prozent.
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