Das Rathaus besetzt, der Bürgermeister zum König gekürt und dennoch vom Narrengericht verurteilt, die Schüler befreit – es ist wieder Narrenzeit. Am Schmutzige Dunschtig kommt niemand davon, wenn der Narrenbazillus um sich greift. Doch die Infizierten sind nicht in Quarantäne gekommen, sondern haben ihre gute Laune im ganzen Dorf verbreitet.

Früh morgens machten die Truubehüeter Hohentengen und Bohnenviertel Narren mit Rätschen, Trommeln, Rasseln und Schlagwerkzeugen allen klar: Die fünfte Jahreszeit ist da. Auf dem Rathaus hatten sich die Bediensteten endgültig in ihr Schicksal ergeben und verrichteten als Sträflinge ihren Dienst, ehe ihr Oberhaupt vor das höchst eigennützige und unfehlbare Gericht der Narrenzunft (Jörg Burmeister, Christoph Glockner, Sibylle Sträsler und Lukas Granacher) zitiert wurde, moralisch unterstützt von Hauptamtsleiterin Tanja Würz und Gemeinderat Elmar Maier.

Vom Landrat beim Zunftmeisterempfang am Narrentreffen zum Glasfaserkönig erhoben, kürten die Narren zunächst Bürgermeister Martin Benz zum König, um ihn dann einer ganzen Liste von Vergehen anzuklagen: Parkplatzproblemlösungs-Verweigerer, Schildbürgerbenz, der die Vereine das Werbetafel-Problem selber in die Hand nehmen lässt, Wälder-Benz, der durch Einschleusen des Borkenkäfers die Waldarbeiter einsparen wollte – und dafür unter rhythmischem Klatschen selber Hand an einen Stamm legen musste.

Bei Weinverkostung und Menütest verfehlte Benz knapp die Anforderungen und auch die Verheimlichung eines Staatsgeheimnisses, sein runder Geburtstag in diesem Jahr, blieb von den Narren nicht unentdeckt. Die Strafe folgte auf dem Fuße: Einladung der Narren zu Speis und Trank. Der Narrenbaum geht an Elmar Maier. Dann ging es auf zur Schülerbefreiung. In der Halle heizten die Truubehüeter ein und die Schülermitverwaltung stellte das Können der Narren, Lehrer und Schüler mit Spielen auf die Probe, ehe alle ins Fasnachtstreiben ausschwärmten.
