Eigentlich ist es eine zweite Premiere. Denn im vergangenen Jahr fand sie Corona bedingt in einer nahe gelegenen Mehrzweckhalle statt und musste dann kurzfristig wegen der Pandemie ganz abgesagt werden. Jetzt also ein zweiter Start, mit den gleichen Schauspielern, aber die intime Atmosphäre des Kellers passt besser, und die Inszenierung wirkt dadurch frischer, unmittelbarer und intensiver (Regie Peter Niklaus Steiner).

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Der Inhalt ist kurz erzählt: Bei einem Klassentreffen begegnen sich die früheren Freunde Roman, ein kühler Unternehmer und Politiker und der Unilektor und leidenschaftliche Weinspezialist Nico sowie dessen Ehefrau Danielle wieder. Sie war damals „die Schönste in der Klasse“ und flirtet auch jetzt unbekümmert mit dem sie verehrenden Roman. Alle sind beschwipst und griechische Sirtaki-Musik liegt in der Luft.

Eine folgenschwere Weinprobe im Kellertheater „Kaiserbühne“ in Kaiserstuhl mit (von links) Patric Gehrig (Nico), Jürg Plüss ...
Eine folgenschwere Weinprobe im Kellertheater „Kaiserbühne“ in Kaiserstuhl mit (von links) Patric Gehrig (Nico), Jürg Plüss (Roman) und Susanne Kunz (Danielle). | Bild: Rosemarie Tillessen

Als Danielle mal weg ist, entwickelt Nico einen abenteuerlichen Plan: Er möchte unbedingt in die Weinbruderschaft „Fraternité des Chevaliers“ aufgenommen werden. Doch für die Prüfung fehlt ihm noch einzig eine Flasche des edlen Tropfens „90er Petrus“. Die besitzt ausgerechnet sein Schulfreund Roman, für den ein guter Wein einzig eine Kapitalanlage ist. Nicos verwegener Plan ist ein höchst unmoralisches Angebot: Eine Flasche Wein von Roman für eine Nacht mit Nicos bezaubernder Frau Danielle? Roman ist entrüstet: „Das wird nie passieren. Du bist mein bester Freund!“ Und auch Danielle ist zeitweise fassungslos: „Du verkaufst mich für eine Flasche Wein? Es geht doch um unsere Ehe!“

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Es ist der Abend von drei großartigen Schauspielern: Patric Gehrig als Schlitzohr und Intrigant, Jürg Plüss als scheinbar beherrschter, moralischer Politiker. Und immer wieder überraschend schillernd, kokett und sprunghaft Susanne Kunz als Danielle. Da wird geliebt und geschrien, gedroht und gekämpft, Sirtaki getanzt und eiskalt erpresst – bis sich sogar noch die Kriminalpolizei einschaltet. Mehr soll hier nicht verraten werden. Nur eins – höchst vergnügliche Unterhaltung und dankbare Schauspieler, dass sie wieder spielen dürfen. Dazu ein begeistertes Publikum.

Weitere Vorstellungen im Oktober (28. bis 31. Oktober), November (4., 5., 26. und 28.) und Dezember (5., 9. bis 11., 17. bis 19., 30. und 31.), jeweils 20 Uhr, an Sonntagen um 17 Uhr und an Silvester um 16 und 20 Uhr. Eintritt nur mit Covid-Zertifikat und Ausweis. Tickets unter 0041/448 58 28 63 oder bei info@kaiserbuehne.ch