32 Jahre lang lenkte Alfons Brohammer die Entwicklung der Gemeinden Jestetten und Altenburg. Am Samstag, 13. Mai, feiert der ehemalige Bürgermeister und Ehrenbürger seinen 80. Geburtstag.

Alfons Brohammer ist als ältester von drei Brüdern in Hornberg im Schwarzwald aufgewachsen, schon sein Vater arbeitete bei der Gemeinde. Nach der Schule ging Alfons Brohammer zur Ausbildung ins Rathaus und besuchte die Verwaltungsschule.
Drei Jahre lang war er als Hauptamtsleiter in Hausach im Kinzigtal beschäftigt. Anschließend ging er nach Rottenburg am Neckar, wo er die Ortsverwaltungen der Stadtteile Wurmlingen und Wendelsheim inne hatte. Zu seinen Aufgaben gehörten der Besuch der Gemeinderatssitzungen und die Unterstützung bei der Erstellung des Protokolls.
Schon in dieser Zeit entwickelte er ein Gespür für die Aufgaben des Bürgermeisters und erkannte, welche Möglichkeiten dasAmt bietet, eine Gemeinde zu entwickeln und zu fördern.
Jestetten sucht einen neuen Bürgermeister
Nach einem Jahr in Rottenburg am Neckar stand das Amt des Bürgermeisters in Jestetten zur Wahl. Alfons Brohammer bewarb sich auf diese Stelle und setzte sich gegen drei Gegenkandidaten durch. Am 7. Oktober 1973 begann er damit, die Gemeinde vorabzubringen.
Diese 32 Jahre prägen Jestetten
Viele Meilensteine für Jestetten wurden in der Amtszeit von Alfons Brohammers erreicht, wie die Erschließung von Baugebieten.
Das Gebiet „Dankholz“ bedurfte einer wiederholten Aufnahme des Kontakts mit dem Grundbesitzer. Nach dessen Tod schrieb Alfons Brohammer, trotz der Unstimmigkeiten, an die Witwe eine Karte.
Auf diese Kondolenzgrüße hin nahm die Witwe Kontakt zu Brohammer auf, und der Kauf des Gebietes konnte unter Dach und Fach gebracht werden. Ohne dieses Schreiben wäre das Gebiet möglicherweise nie in den Besitz von Jestetten gekommen und die Gemeinde hätte nicht so expandieren können.

Die Halle in Altenburg, ein Ort für Schulsport, Vereine und Veranstaltungen, wurde im Jahr 1978 verwirklicht. Die Jestetter Kläranlage wurde während der Amtszeit von Brohammer geplant und gebaut. Zudem wurde die Wasserversorgung mit zwei unabhängig voneinander gelegenen Brunnenstandorten sowie die Hochbehälter verwirklicht.
Auch schon in Brohammers Amtszeit ging es um die Unterbringung von Asylbewerbern und Aussiedlern, die durch die Gemeinde in vielfältiger Weise Unterstützung fanden. Die erste Seniorenwohnanlage wurde 1997 eingeweiht.
Das als Nachschlagwerk dienende Jestetter Dorfbuch erarbeitete Alfons Brohammer in Zusammenarbeit mit Karl-Hellmuth Jahnke und Erich Danner. Dieses Dorfbuch war und ist eine Herzensangelegenheit Brohammers. Die jährlich erscheinende Jestetter Dorfchronik ist ebenso ein Verdienst von Alfons Brohammer und wird durch engagierte Jestetter weiter geführt und gepflegt, worüber der Jubilar sehr froh ist.

Starke Stimme für Jestetten
Alfons Brohammer setzte sich nicht nur in Jestetten für Jestetten ein, sondern vertrat die Gemeinde auch im Waldshuter Kreistag. Mit seiner Überzeugungskraft und dem Durchsetzungsvermögen realisierte er viele Interessen Jestettens. Der 80-Jährige hat intensiv an der Verwirklichung eines grenzüberschreitenden Gewerbeparks gearbeitet, der allerdings trotz einer 2002 unterzeichneten Regierungserklärung nicht verwirklicht werden konnte.
Alfons Brohammer lag nicht nur die wirtschaftlichen Entwicklung am Herzen, sondern auch jeder einzelne Bürger. Das zeigte er, indem er an vielen Hauptversammlungen der Vereine teilnahm. Seit Ende der 70er-Jahre bis heute ist er Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Jestetten.

Seine konsequente Art, mit der er sein Wort hielt, war ein Fixpunkt in der Gemeinde, er stand konsequent zu seinen Entscheidungen. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Rathauses und dem Gemeinderat sei stets gut gewesen, es sei ein Geben und Nehmen gewesen, das ein gutes Arbeitsklima geschafft habe, sagt Brohammer heute.
Der Wunsch für Jestetten
Für Jestetten wünscht sich Alfons Brohammer, dass es weiter wächst, blüht und gedeiht. Dass das Vereinsleben wieder gestärkt werden kann und die Arbeitsplätze in Jestetten erhalten bleiben. Und dass die guten Beziehungen zur Schweiz lebendig bleiben. Sein Credo ist weiterhin: „Wir Jestetter leben und sterben mit der Schweiz.“