Mehr als 2000 Jahre Geschichte komprimiert auf gut eine Stunde und am Schluss der Höhepunkt mit einem echten Zeitzeugen – die 1150-Jahr-Feier der Gemeinde Jestetten endete mit einem fulminanten Programm in der Gemeindehalle.

Dem Cheforganisator, Horst Weible, dürfte mehr als ein Stein vom Herzen gefallen sein und Bürgermeister Dominic Böhler zeigte sich zufrieden mit dem rundherum gelungenen Abschluss der Veranstaltungen.

Mit Begeisterung: Ein glücklicher Horst Weible (rechts) nach gelungener Zeitreise durch die Vergangenheit Jestettens und Altenburgs. In ...
Mit Begeisterung: Ein glücklicher Horst Weible (rechts) nach gelungener Zeitreise durch die Vergangenheit Jestettens und Altenburgs. In der Mitte Altbürgermeister Alfons Brohammer, der sich mit Hornbrille aus den 70ern selbst spielte. Bilder: Ralf Göhrig | Bild: Ralf Göhrig

Durch die Corona-Pandemie musste das ganze Jubiläumsjahr um zwölf Monate verschoben werden und es war lange ungewiss, ob es in diesem Herbst wieder Einschränkungen gäbe, die den Festakt verunmöglichen würden.

Doch glücklicherweise wurden die Mühen mit einem perfekten Auftritt belohnt und die Bedenken, dass die Jestetter und Altenburger dem Spektakel fern blieben, waren gegenstandslos – die Menschen brauchen kulturelles und gesellschaftliches Leben.

Das Buch der Geschichte öffnete sich und nacheinander traten Menschen, die in Jestetten und Altenburg beheimatet waren, heraus. Vom keltischen Handwerker aus dem 1. vorchristlichen Jahrhundert bis zur Bauersfrau im Herbst von 1945, die glücklich aus der Verbannung zurückgekehrt war und dennoch sorgenvoll in die Zukunft blickte.

Mit Geschichte: Hans-Peter Sattler als keltischer Handwerker.
Mit Geschichte: Hans-Peter Sattler als keltischer Handwerker. | Bild: Ralf Göhrig

Doch für einen richtigen Gänsehautmoment sorgte der Auftritt von Altbürgermeister Alfons Brohammer als Jestetter Bürgermeister im Jahre 1973 – mit original Hornbrille von damals.

Alfons Brohammer als er selbst – Gänsehautfeeling in der Halle.
Alfons Brohammer als er selbst – Gänsehautfeeling in der Halle. | Bild: Ralf Göhrig

Brohammer war das erste Gemeindeoberhaupt nach dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden und er erinnerte daran, dass die Altenburger Bürger sich gegen die Fusion ausgesprochen hatten, doch der Altenburger Gemeinderat mit fünf zu vier Stimmen letztlich entschieden habe, mit Jestetten zusammen zu gehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein überzeugendes Argument dafür war die Zusicherung gewesen, in Altenburg eine Halle zu bauen. Überzeugen konnten auch die Darsteller der historischen Figuren.

Hans-Peter Sattler als keltischer Handwerker, Stephan Bierwagen als römischer Offizier, Paula Jahnke als alemannische Frau, Thomas Asael als König Ludwig der Deutsche, Kerstin Meier als Bauersfrau im 30-jährigen Krieg, Svenja Vallböhmer und Pia Bleise als Frauen aus dem 18. Jahrhundert, Ralf Frulio als Badischer Handwerker, Reinhard Vallböhmer als Apotheker Weiß in der Revolutionszeit 1848, Astrid Brand als Frau aus den goldenen 20ern sowie Aline Wessolowski als Bauersfrau von 1945. Es war ein farbenfrohes Spektakel, das mit donnerndem und lang anhaltendem Applaus vom Publikum belohnt wurde.

1920er: Astrid Brand berichtete über die Hochzeit des Schmuggels.
1920er: Astrid Brand berichtete über die Hochzeit des Schmuggels. | Bild: Ralf Göhrig

Musikalisch wurde der Abend von Ernst Klos umrahmt, die Sprützchantemusik sorgte beim abschließenden informellen Teil für gute Stimmung.

Das könnte Sie auch interessieren